Der Schulleiter des Gymnasium Gars, Gunter Fuchs, zeigte beim Richtfest Anfang April große Freude über den Verlauf der zum Schluss sehr zügigen Bauarbeiten und ist begeistert von dem künftigen Schulkonzept der weiterführenden Schule als „Lernhausmodell“, wonach der Schulneubau als „Cluster“ organisiert wird. „Um eine gemeinsame Mitte, den so genannten Marktplatz, sind die Klassen-, Fach- und Gruppenräume, aber auch Räume für die ganztägige Betreuung oder Differenzierung, sowie Teamzimmer für Lehrkräfte und pädagogisches Personal angesiedelt“, erklärt der verantwortliche Projektsteuerer bei Hitzler Ingenieure, Felix Bollwahn das Konzept. „Wichtig sind hier vor allem immer der Sichtbezug und die offene Atmosphäre, in der gelernt wird.“ Der Marktplatz dient dabei für Einzel- oder Gruppenarbeit, Meetings, Präsentationen oder als allgemeiner Treffpunkt, Erholungs- oder Pausenraum und sei das Gegenteil der starren Zellenarchitektur mit geraden Fluren, von denen rechts und links Klassenzimmer abgehen, sagte Schulleiter Gunter Fuchs anlässlich des Richtfests.
Die Gründe für den Gymnasium-Neubau waren die stark angestiegenen Schülerzahlen sowie die baulichen und strukturellen Defizite des Altbaus, einem ehemaligen Klosterinternat, die eine Sanierung nach umfangreichen Kosten-Nutzen-Analysen wirtschaftlich ausgeschlossen haben. Die Investitionskosten des fünfstöckigen Neubaus, der gegenüber dem Bestandsgebäude auf dem Gelände der einstigen Kloster-Werkstätten realisiert wird, betragen 35,4 Mio. Euro.
Aus dem ehemaligen Neubau der Schule, der von 2006 bis 2008 vom Landkreis Mühldorf generalsaniert wurde, dem Erweiterungsbau aus dem Jahr 1988 und dem neuen Hauptgebäude entsteht nun ein attraktiver Schulcampus in direkter Nachbarschaft zum denkmalgeschützten Redemptoristenkloster Gars a. Inn. „Nach Fertigstellung des Neubaus wird der Altbau des Gymnasiums abgerissen“, erklärt Felix Bollwahn. „So ist es möglich, die Baumaßnahme ohne Störung des Schulbetriebs umzusetzen. Es waren weder Schulcontainer nötig, noch mussten Klassen ausgelagert werden. Der Bauherr, der Landkreis Mühldorf, hatte Glück, dass die Redemptoristenwerkstätten abgerissen und die Flächen genutzt werden konnten.“
Im Untergeschoss des Neubaus, der als Niedrigenergiegebäude wie ein Passivhaus konzipiert ist, entstehen eine Mensa mit Küche, sowie eine Aula mit großem Saal und Aufenthaltsbereich für bis zu 200 Personen. In den Stockwerken darüber befinden sich zukünftig Schul- und Fachräume, die Büros der Verwaltung, das Sekretariat und Lehrerzimmer sowie unter dem Dach die offene Ganztagsschule mit Aufenthaltsbereichen und Schülerlabor. Der Schulfamilie stehen zur Inbetriebnahme ab Sommer 2023 insgesamt 8.800 m2 BGF zur Verfügung.