Nach Jahre langer Diskussion und einer intensiven Planungsphase hatte der Heidelberger Gemeinderat 2018 den Neubau des Konferenzzentrums in der Bahnstadt beschlossen und die BSG, das Tochterunternehmen des kommunalen Wohnungsunternehmens Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH Heidelberg (GGH), der Bauherr des Heidelberg Congress Centers, mit der Planung und dem Bau beauftragt. Die BSG wird nach der geplanten Fertigstellung in 2023 auch das Gebäudemanagement übernehmen.
Mit dem Richtfest sind die Rohbauarbeiten am HCC jetzt abgeschlossen, so dass nun der Innenausbau beginnt. Das architektonisch markante Gebäude wird in nachhaltiger Bauweise realisiert und befindet sich gegenüber dem Hauptbahnhof und dem neuen Europaplatz. Das Heidelberg Congress Center verfügt über ein flexibles Raumkonzept auf drei Ebenen, zu dem neben dem Großen Saal ein weiterer Saal und zehn Tagungs- und Konferenzräume mit insgesamt rund 3.800 Sitzplätzen gehören. Alle Räume werden mit modernster Kommunikationstechnik für hybride Veranstaltungsformate ausgestattet. Ein komplett eingerichtetes Studio ermöglicht Videoproduktionen sowie das Streaming von Tagungen und Kongressen. Der Entwurf für das Kongresszentrum stammt von dem Baseler Architekturbüro Degelo und soll mit seiner wellenförmig strukturierten Fassade an den Schwung eines Vorhangs erinnern, hinter dem sich eine Bühne befindet, erklärte das Architekturbüro anlässlich des Richtfests. „In dem Entwurf architektonisch hervorragend gelöst ist die rötliche Fassade des markanten Konferenzgebäudes aus Neckartäler Hartsandstein, die an die Fassade des Schlosses Heidelberg erinnert und so Bezug zu den traditionellen Baumaterialien der schönen Wissenschaftsstadt am Neckar nimmt“, erklärt Dipl.-Ing. Andreas Fein, der verantwortliche Projektsteuerer bei Hitzler Ingenieure Stuttgart. Auch das Tonnengewölbe im Großen Saal, das fast gebäudehohe Hauptfoyer sowie Sichtbetonwände aus Weißbeton im Innern zeigen den hohen gestalterischen Anspruch des Gebäudes. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Großbauprojekts ist die Nachhaltigkeit, betont Andreas Fein. Von der Verwendung umweltschonender Materialien bis zur Nutzung erneuerbarer Energien, darunter eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und Wärmerückgewinnungssysteme, soll das Congress Center einen hohen Standard aufweisen. Darüber hinaus sind in der Tiefgarage Ladestationen für E-Fahrzeuge und E-Bikes vorgesehen. „Eine DGNB-Zertifizierung in Gold wird angestrebt“, so Fein.
Das barrierefreie HCC wird künftig Kongressen, Konferenzen und Tagungen in der Wissenschaftsstadt Heidelberg ein neues Domizil bieten. „So kann Heidelberg seinem Anspruch als Wissenschaftsstadt mit der ältesten Universität Deutschlands optimal gerecht werden“, sagt Andreas Fein abschließend.