„Komplexe Zusammenhänge wie die Kombination aller medizinischer Fachrichtungen in einem Gebäude unter Berücksichtigung des stetigen Wandels in der Medizin haben uns bei dieser Baumaßnahme in der Planungsphase immer wieder herausgefordert“, erklärt die zuständige Projektsteuerin bei Hitzler Ingenieure, Jessica Homburg. „Aber am Ende haben wir die beste Lösung für alle Nutzer des Gebäudes erzielen können.“
Die Erweiterung der Klinik begann bereits vor zwei Jahren mit dem Abriss der ehemaligen Parkschule und der Schwesternschule. Seit August letzten Jahres laufen die Rohbauarbeiten für das neue energieeffiziente Funktionsgebäude nach KfW-Standard 55 mit Radiologie, Orthopädischer Praxis sowie Untersuchungs- und Behandlungsbereichen wie die zentrale elektive Aufnahme, Funktionsdiagnostik, Endoskopie, Zentrale Notaufnahme, Ambulanzen, MVZ, OP-Bereich, Intensivstation, Zentralsterilisation und Labor. In einem zweiten Bauabschnitt, der zeitgleich umgesetzt wird, entsteht ein viergeschossiges Gebäude mit Verwaltung, Arzträumen, Räumen für den Bereitschaftsdienst, Personalumkleiden, Archiv sowie einer Cafeteria mit Kiosk und Personalspeiseversorgung. Das neue Verwaltungsgebäude mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach dient zukünftig als Adresse und Auftakt für die Klinik und markiert als städtebauliches Zeichen den Eingang zu Münchbergs Innenstadt. In einem geplanten dritten Bauabschnitt sollen zukünftig zwei Bettenhäuser entstehen; der Haupteingang der Klinik dient dabei später als Verbinder für diesen noch folgenden Bauabschnitt. Bis dahin besteht die Anbindung des Neubaus an das Bestandbettenhaus im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss durch einen Verbindungsgang.
Grund für die Sanierung und die Erweiterung der Klinik Münchberg mit derzeit 235 Betten ist die dringend notwendige Modernisierung des Akut-Krankenhauses: Die in den Jahren 1992 bis 2008 zuletzt sanierte Klinik für die Grund- und Regelversorgung weist bauliche und strukturelle Defizite auf, die eine reine Sanierung des Gebäudekomplexes wirtschaftlich ausschließen. „Das hat eine umfangreiche Bestandsuntersuchung mit Kosten-Nutzen-Analyse ergeben“, erklärt Jessica Homburg. Darüber hinaus sind die derzeitigen Strukturen der Klinik nicht auf das erheblich erweiterte Leistungsangebot sowie die gestiegenen Patientenzahlen ausgelegt. Mit dem Standort der Klinik Münchberg wird auch der Wirtschaftsstandort Hof gestärkt und die regionale Betreuung von Patienten sichergestellt.
Die Kosten für die ersten beiden Bauabschnitte belaufen sich auf rund 97 Mio. Euro nach derzeitigem Kostenstand. 30 Mio. Euro muss der Landkreis Hof selbst aufbringen, der Freistaat Bayern unterstützt die Baumaßnahme mit Fördergeldern in Höhe von 67,33 Mio. Euro.