Laut der aktuellen Untersuchung des IAB ist der Markt für Wirtschaftsprüfungsdienstleistungen in Deutschland im vergangenen Jahr um ein Prozent auf 6,3 Milliarden Euro geschrumpft. 13 der befragten Firmen verzeichneten zum Teil massive Rückgänge bei den Honoraren – während im Vorjahr nur drei Unternehmen Einnahmeverluste zu beklagen hatten. Entgegen diesem allgemeinem Trend im Markt legte HLB Deutschland laut IAB beim Umsatz um neun Prozent auf nun 83,7 Millionen Euro zu (2008: 76,7 Mio. Euro). Im Vorjahr hatte der Zuwachs sogar 22 Prozent betragen, was zur Einschätzung „ein starker Mitspieler im mittleren Segment mit auch sehr guten Merger&Acquisitions-Projekten und Steuerberatungsmandaten“ durch die führende internationale Fachzeitschrift führte.
Auch 2009 rangierte HLB Deutschland im IAB-Ranking wieder auf Platz 7 bei den Netzwerk- und Verbundkanzleien. Die Zahl der das Geschäft verantwortenden Partner ist von 110 auf 133 gestiegen, während die Bürostandorte im Netzwerk mit 34 konstant blieben. Die Zahl der Partner und Mitarbeiter insgesamt legte von 845 im Vorjahr auf 958 Ende 2009 dazu. Der Umsatz von HLB Deutschland – so die Untersuchung des International Accounting Bulletins – entfällt knapp zur Hälfte auf den Bereich „Audit und Accounting“ und zu 27 Prozent auf die Steuerberatung. Managementberatung (8 %), Corporate Finance (7 %) und weitere Marktsegmente (zusammen 10 %) spielen dagegen eine geringere Rolle.
Die im Juni 2010 stattgefundene Insolvenz des britischen HLB-Netzwerkpartners Vantis Plc. hat kaum Auswirkungen auf das deutsche und internationale Netzwerk unabhängiger Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. „Natürlich müssen wir für unsere Mandanten, die bisher mit Vantis zusammengearbeitet haben, schnell einen angemessenen Ersatz finden“, sagt Prof. Dr. W. Edelfried Schneider, Geschäftsführer von HLB Deutschland. In der Vergangenheit habe es in dem internationalen Netzwerk schon öfters Mitgliederwechsel gegeben und es sei immer gelungen, Ersatz zu finden.
„Wir stehen derzeit in Verhandlungen mit einer Reihe von Beitrittskandidaten, welche die durch den Verlust von Vantis hervorgerufene Lücke bestens füllen werden“, zeigt sich Rob Tautges, CEO von HLB International, zuversichtlich. HLB werde seine Position in Großbritannien stärken, indem auch dort ein Netzwerk aus mittelständischen Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften unter einem gemeinsamen Dach entstehe. Prof. Dr. Schneider sieht durch die Insolvenz der börsennotierten Vantis Plc. mit seinen 300 Mitarbeitern keine Gefahr für das deutsche HLB-Netzwerk: „Durch unsere Struktur als Netzwerk unabhängiger Gesellschaften sind eventuelle Auswirkungen handhabbar“. HLB International sei im ersten Halbjahr 2010 weiter gewachsen – unter anderem durch neue Partner in Sambia, Japan und Norwegen sowie durch einen Zukauf durch eine Mitgliedsfirma in den USA.