In Europa sind es vornehmlich Forschungseinrichtungen und Start-ups, die sich das Ziel setzen, demQuantencomputer zum Durchbruch zu verhelfen. Dabei hat sich das MIG Portfoliounternehmen IQM, zu dessenErstinvestoren wir 2019 gehörten, eine hervorragende Position erarbeitet. IQM ist eine feste Größe in dereuropäischen Quanten-Computing Landschaft. Jedes führende deutsche Wirtschaftsmedium hat IQM und seinemFührungsteam um Dr. Jan Goetz in den vergangenen Jahren bestätigt, im Wettbewerb um die Führung im QuantenComputing ein Wort mitzusprechen. Dies basiert darauf, dass IQM bereits einzelne Quantencomputererfolgreich ausgeliefert hat – mit Leistungen von 5-, 20- und 54-Qubits, 2024 unter anderem an das LeibnitzSupercomputing Center (LRZ). Ein Quantencomputer mit 150 Qubits soll die Produktpalette bald erweitern.
Ein Plan für 2030 und darüber hinaus
Nachdem IQM mit seinem Team an Spitzenkräften bislang alle selbst definierten Meilensteine erreicht hat,veröffentlichte das Start-up kürzlich einen Plan, der Ziele bis weit in die Zukunft definiert.
Die Phase I, in der sich das Unternehmen seit 2022 und bis Ende 2025 befindet, wird als „Foundation“ bezeichnet, inder die Grundlagen geschaffen werden. Bis Ende 2025 sollen dabei die erwähnten 150 Qubits erreicht sein.Entscheidend bei der Entwicklung dieser völlig neuen Art von Computern ist die sogenannte Fehlerunterdrückung.Diese betrug 2022 bei IQMs Hardware noch 99,8 Prozent. Ziel ist es jedoch, so nah als möglich an die 100 ProzentMarke heranzukommen, auf die sich IQM langsam, aber sicher zubewegt. So sollen Ende 2025 bereits 99,92 Prozent erreicht werden. Hier bedeutet jedes Zehntelprozent einen großen Fortschritt.
In Phase II, der sogenannten „Quantum Utility“ Phase, soll von 2026 bis 2028 die Nützlichkeit der Technologieerhöht werden. IQM will dabei weitere bedeutende Technologiesprünge erzielen. So nennt die Roadmap dasErreichen von 5.000 Qubits als Ziel für diesen Zeitraum. Und auch die Fehlerunterdrückung soll an die 100 ProzentMarke immer näher heranreichen.
In Phase III in den 2030er Jahren, als „Quantum Advantage“ bezeichnet, wenn also der Quantencomputer im Vorteilgegenüber herkömmlichen Computern sein soll, steigen die beiden erwähnten Parameter nochmals drastisch. IQMspricht von 1 Million Qubits ab 2033 und auch die Fehler-unterdrückung ist nur noch minimal von der Zielmarke von100 Prozent entfernt. Im Laufe dieses gesamten Zeitplans entwickelt IQM neben der Hardware auch ihre Softwareweiter, um Kunden ein integriertes Angebot machen zu können.
Und auch zu Marktvolumen äußert sich das MIG-Beteiligungsunternehmen. IQM will sich in drei Feldernpositionieren: Simulationen, Optimierungen und Quantum Machine Learning. Auch in Zusammenhang mit KI wirddie Nachfrage nach Rechenleistungen nochmals deutlich steigen. So erwartet IQM bereits im Jahr 2030 beiSimulationen einen potenziellen Markt von 28 Milliarden Euro, an dem das Unternehmen beteiligt sein will. Es gehtinhaltlich um frühphasige Simulationen mit Molekülen und Materialien, bei denen Durchbrüche in derMedikamentenentwicklung, bei Wirkstoffen für die Beschleunigung von chemischen Prozessen und derCO2-Speicherung antizipiert werden. Der Markt für Optimierungen soll sich bis 2030 auf 18 Milliarden Eurobelaufen. IQM möchte hier Lösungen zu großen Herausforderungen der Logistik, bei Stromnetzen und demTelekommunikations-Management anbieten. Das Feld des Quantum Machine Learning beziffert IQM im Jahr 2030auf 26 Milliarden Euro, wobei es um Fortschritte mit Hilfe des Quantencomputers unter anderem bei derGenerierung von Bio-Daten, personalisierter Medizin und Smart Citys geht.
Wie geht es weiter?
So vielversprechend die Quantencomputertechnologie ist, so weit sind kommerzielle Anwendungen jedoch derzeitnoch entfernt. Auch der jüngste Meilenstein von Google zeigte lediglich, dass bei einer sehr spezifischen undkonstruierten Rechenaufgabe der Quantencomputer den aktuell leistungsstärksten Computern haushochüberlegen ist.
Bei den Anstrengungen, Quantencomputer so weiterzuentwickeln, dass sie zur Lösung der großenZukunftsaufgaben unserer Zeit einen Beitrag leisten können, ist IQM eine der heißen Wetten. IQM will an diesertechnologischen Jahrhundertherausforderung an vorderster Front teilnehmen und hat dafür schon heute einebelastbare und ambitionierte Roadmap erstellt.