Seit dem 28. Juli 2010 ist der Zugang zu sauberem Wasser als Grundlage allen Lebens von der Vollversammlung der Vereinten Nationen als Menschenrecht anerkannt. Die politische Bedeutung liegt auf der Hand. Dennoch, Resolutionen der UN-Vollversammlung sind im Gegensatz zu denen des Sicherheitsrates rechtlich nicht verbindlich. Letztendlich bleib der internationale Rechtsstatus von Wasserfragen unklar. Klimawandel, Bevölkerungswachstum und nicht zuletzt der globale Wandel erhöhen stetig den Druck auf die Wasserversorgung. Nach Schätzungen der UNESCO hat sich der weltweite Bedarf an Frischwasser im Laufe des 20sten Jahrhunderts versechsfacht. Hinzu kommt, dass die Ressourcen an Süßwasser höchst ungleich auf der Welt verteilt sind. So mehren sich Stimmen, die für die Zukunft grenzüberschreitende, bewaffnete Konflikte um Wasser vorhersehen. Wie wahrscheinlich und plausibel sind solche Szenarien? Stehen der Welt tatsächlich Wasserkriege bevor? Oder zwingt gerade die Ressource Wasser Staaten zur friedlichen Kooperation? Diesen Fragen soll im Rahmen des Vortrages nachgegangen werden.
Dipl.-Pol. Michael Steffen ist Lehrbeauftragter für Internationale Politik und Vergleich politischer Systeme an der Hochschule Bremen sowie wissenschaftlicher Projektmitarbeiter mit dem Schwerpunkt Bürgerbeteiligung in der Arbeitsgemeinschaft Wahlen, Parteien und Partizipation am Institut für Interkulturelle und Internationale Studien (InIIS) der Universität Bremen.