Diese Lücke wird mit dem Projekt „ErPA – Erfahrungsberichte und Bewertungen von Pflegebedürftigen und Angehörigen in den sozialen Medien“ an der Hochschule Hannover geschlossen. Mit einer Förderung durch das Land Niedersachsen und der VolkswagenStiftung in der Förderlinie „Innovation an Fachhochschulen“ werden in einem dreijährigen Projekt systematisch die Erfahrungen erfasst, die pflegebedürftige Menschen und ihre An- und Zugehörigen in stationären Pflegeeinrichtungen machen. Wie viele Sternebewertungen sind bei Google Maps und anderen Bewertungsportalen vorhanden? Welche Themen werden in den Bewertungen angesprochen? Und wie reagieren die Einrichtungen in ihren Antworten darauf?
„Uns interessieren die Gründe für Lob und Kritik. Wir werden hier mit einem Methodenmix herangehen und zum einen die Erfahrungsberichte deskriptiv erfassen und inhaltsanalytisch auswerten. Zum anderen sprechen wir in Interviews und Fokusgruppen mit Bewohnerinnen und Bewohnern, Angehörigen und Mitarbeitenden über ihre Sicht auf diese Erfahrungsberichte und was sie daraus ableiten“, sagt Prof. Dr. Uwe Sander, Professor für Medizinisches Informationsmanagement an der Fakultät III – Medien, Information und Design der Hochschule Hannover. „Mit dieser Analyse und einem Vergleich der Erfahrungsberichte mit den Prüfberichten des Medizinischen Dienstes erhalten wir belastbare Aussagen zu Inhalten, Qualität, Wahrnehmung und Bedeutung von Erfahrungsberichten und Sternebewertungen in sozialen Medien für die stationäre Pflege“, ergänzt Prof. Dr. Michael Wittland, Professor für Management im Gesundheitswesen der Fakultät V – Diakonie, Gesundheit und Soziales. Zwei Fakultäten der Hochschule Hannover und zwei Forschungsinstitute kooperieren für dieses Projekt miteinander.
Mit ErPA wird erstmals in Deutschland eine Einschätzung des Potenzials von in sozialen Medien veröffentlichten Erfahrungsberichten zur Qualitätsverbesserung stationärer Pflegeeinrichtungen ermöglicht.