Nachdem die beiden Einrichtungen den Neubau bereits im Oktober beziehen konnten, wurde das Gebäude am heutigen Tag feierlich eingeweiht.
Anlässlich der Feierlichkeiten sprach Minister Falko Mohrs ein Grußwort und betont darin besonders:
„Nachdem bereits 2017 die Technikhalle am Campus Ahlem mit Landes- und EU-Mitteln realisiert wurde, tragen wir jetzt mit dem neuen Bürogebäude zur weiteren Stärkung der anwendungsorientierten Forschung und des Standorts bei. Hier werden Lösungen für einige der großen Herausforderungen unserer Zeit gesucht, beispielsweise mit der Entwicklung neuer Werkstoffe und Anwendungen für hybride (Bio-)Faserverbundwerkstoffe. Biokunststoffe stellen im Hinblick auf eine nachhaltige, ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft eine attraktive und innovative Alternative zu konventionellen Kunststoffen dar. Mit gebündelten Kräften tragen die Hochschule Hannover und das Fraunhofer WKI im HOFZET äußerst erfolgreich zum Marktsprung von Biokunststoffen und Verbundwerkstoffen bei.“
„Als Hochschule für Angewandte Wissenschaften stehen anwendungsbezogene Forschungsfragen im Zentrum unserer wissenschaftlichen Forschung und Ausbildung. Hier am Standort in Ahlem sehen wir ein Musterbeispiel anwendungsbezogener Forschung und strahlendes Beispiel von Forschung am Puls der Zeit. In dieser Kooperation gelingt es innovative Ansätze und exzellente Ergebnisse hervorzubringen“, sagt Prof. Dr. Josef von Helden, Präsident der HsH.
Der Neubau verfügt über ca. 460 Quadratmeter Grundfläche auf drei Etagen, in denen Büro- und Besprechungsräume untergebracht sind. Zusammen mit dem hochmodernen Technikum am Standort bietet der Neubau den Wissenschaftler*innen beider Institutionen eine hervorragende Infrastruktur für die weitere innovative Forschung.
„Am Fraunhofer WKI, mit dem Anwendungszentrum für Holzfaserforschung HOFZET®, betrachten wir die große Bandbreite nachwachsender Rohstoffe sowie deren ganzheitliche Nutzung, von der Produktion bis zum Recycling. Das ist unsere Stärke. Gemeinsam mit dem IfBB der Hochschule Hannover wollen wir diese Stärke weiter ausbauen. Besondere Entwicklungsmöglichkeiten sehen wir in den Bereichen nachhaltige Mobilität mit biobasierten Werkstoffen sowie Recycling“, sagt Professor Dr.-Ing. Bohumil Kasal, Institutsleiter des Fraunhofer WKI.
„Wir freuen uns, die seit zehn Jahren bestehende Kooperation zwischen HOFZET® und IfBB in unserem neuen Bürogebäude fortzusetzen. Wir möchten weiterhin die Synergien nutzen, die sich aus der Zusammenarbeit beider Einrichtungen ergeben. Aus der Kooperation zwischen Holz- und Kunststoffexperten entstehen neue Werkstoffe und Anwendungen für hybride (Bio‑) Faserverbundwerkstoffe. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf energie- und ressourcenschonenden Leichtbaulösungen in einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft“, erläutert Prof. Dr.-Ing. Andrea Siebert-Raths, Leiterin des IfBB.
Forschungsschwerpunkte am IfBB und HOFZET® sind Nachhaltigkeit, Werkstoffentwicklung, Bauteilentwicklung sowie Kreislaufwirtschaft und Recycling. Die Forschungsergebnisse leisten einen Beitrag zur Bioökonomie – zum Beispiel als Leichtbauteile in Fahrzeugen. Die Werkstoff- und Bauteillösungen können in diversen Branchen zum Einsatz kommen, zum Beispiel in der Mobilitäts-, Logistik-, Sport- und Recyclingbranche.
Zum Hintergrund
Das IfBB – Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe gehört zur Fakultät II – Maschinenbau und Bioverfahrenstechnik der Hochschule Hannover am Standort Hannover-Ahlem. Neben der Entwicklung neuer biobasierter Materialien, deren Prüfung und Verarbeitung stehen vor allem die Themen Nachhaltigkeitsbewertung, Recycling von Kunststoffen sowie die Kreislaufwirtschaft im Fokus der Forschungsarbeiten.
Nachhaltigkeit durch Nutzung nachwachsender Rohstoffe steht seit 75 Jahren im Fokus des Fraunhofer WKI. Das Institut mit Standorten in Braunschweig, Hannover und Wolfsburg ist spezialisiert auf Verfahrenstechnik, Naturfaser-Verbundkunststoffe, Bindemittel und Beschichtungen, Holz- und Emissionsschutz, Qualitätssicherung von Holzprodukten, Werkstoff- und Produktprüfungen, Recyclingverfahren sowie den Einsatz von organischen Baustoffen und Holz im Bau. Nahezu alle Verfahren und Werkstoffe, die aus der Forschungstätigkeit hervorgehen, werden industriell genutzt.