Beim Fachkräftekongress – Mehr Power fürs Fachkräfteland diskutierten Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sowie weitere Gäste aus Wirtschaft und Politik, wie die Fachkräftesicherung gelingen kann. 760 Teilnehmende aus Unternehmen, Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, von Verbänden und aus der Zivilgesellschaft hatten sich angemeldet.
„Fachkräftesicherung ist Wohlstandssicherung. Zurzeit sind so viele Menschen in Arbeit wie nie zuvor – über 46 Millionen. Trotzdem brauchen wir mehr Fach- und Arbeitskräfte, um unser Potenzial als drittstärkste Volkswirtschaft voll auszuschöpfen. Um das zu erreichen, müssen wir alle Potenziale nutzen. Da geht es um eine höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen, von älteren Beschäftigten und auch von Menschen mit Behinderungen. Es geht um mehr Aus- und Weiterbildung und weniger junge Menschen ohne Schul- oder Berufsabschluss. Und es geht auch darum, kluge Köpfe und helfende Hände aus dem Ausland für Deutschland zu gewinnen. Damit wir dieses Ziel gemeinsam verwirklichen, habe ich heute über 700 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Verbänden und Gesellschaft zum Fachkräftekongress nach Berlin eingeladen. An diesem Tag machen wir die vielen guten Ideen zur Fachkräftesicherung bekannter, die es heute schon gibt. Und ich freue mich, dass mit Bettina Stark-Watzinger und Robert Habeck zwei Kabinettsmitglieder mit mir den Kongress eröffnen. Das ist ein starkes Signal, das zeigt, dass die Ampel gemeinsam alle Hebel zur Fachkräftegewinnung in Bewegung setzt. Gemeinsam tragen wir die guten Beispiele in die Fläche, damit viele davon profitieren.“
HUBERTUS HEIL, BUNDESMINISTER FÜR ARBEIT UND SOZIALES
Praxisbeispiel Hohenlohe Plus e.V.
Die Kongressteilnehmer aus ganz Deutschland konnten sich über Beispielhafte Netzwerke zur Fachkräftegewinnung informieren. So wurde auch das Fachkräftenetzwerk Hohenlohe Plus e.V. eingeladen und konnte sich gemeinsam mit dem Netzwerk Nordsee Kollektiv aus St. Peter Ording und dem Netzwerk Region A 3, aus Augsburg dem interessierten Publikum präsentieren.
Kurt Engel, als einer der Geschäftsführer von Hohenlohe Plus e.V. informierte über die Ziele und Erfolge von Hohenlohe Plus. Das Fachkräftenetzwerk wurde 2018 auf Initiative der Oberbürgermeister bzw. Bürgermeister der Mittelpunktsgemeinden aus den Landkreisen Schwäbisch Hall, Hohenlohekreis und Main-Tauber-Kreis gegründet und hat inzwischen über 60 Unternehmen und Institutionen als Mitglieder.
Besonders beeindruckt waren die Work-Shop Teilnehmer von dem schlitzohrig gestalteten Imagefilm „Die geheimste Metropolregion Ever“, aber auch von der Landkreis- und Branchenübergreifenden Zusammenarbeit von Kommunen und Unternehmen. Die Teilnehmer überzeugte insbesondere, dass ein derartiges Netzwerk von den Kommunen auf den Weg gebracht wurde und eine große Anzahl von Unternehmen das Angebot nutzen, um Fachkräfte von außerhalb der Region nach Hohenlohe bringen zu können. Eine weitere Besonderheit ist die Zusammenarbeit über Landkreisgrenzen hinweg.
Viel Beachtung fanden auch die verschiedenen Initiativen, wie der Talentwettbewerb Hohenlohe 4Talents, der Karrierekick für junge Menschen oder das Sponsoring von Sportgrößen als Bindeglied zwischen Freizeit und Beruf.
Erfolgreich ist das Netzwerk auch dadurch, dass sich die Verantwortlichen der Kommunen regelmäßig austauschen und so gute Ideen gemeinsam weiterentwickelt werden. Besonders die Netzwerktreffen der Unternehmensvertreter führen immer wieder zu guten Vorschlägen und Ideen, die dann gemeinsam weiterverfolgt werden können.
Zu diesen Projekten gehört auch das vom Unternehmen FAMIGO entwickelte digitale Stadtporträt, dass für jede Gemeinde individuell die Infrastruktur und Besonderheiten der potenziellen Wohnorte darstellt und so die Suche nach den Mehrwerten des künftigen Arbeitsplatzes erleichtern soll. Hohenlohe Plus hat hierzu die Grundlagen gemeinsam mit FAMIGO geschaffen und bietet den Mitgliedsunternehmen die Möglichkeit, die eigenen Karriereseiten und Stellenangebote mit dem Infrastrukturangebot der Standortgemeinde zu verbinden.
Zentrale Botschaft der Fachvorträge sollte sein, wie Standortmarketing, ein Erfolgsfaktor für die Fachkräftegewinnung im ländlichen Raum sein kann. Außerdem sollte ein Überblick über die Möglichkeiten des gemeinsamen Standortmarketings gegeben werden. Wichtig auch die Aussagen, wie Fachkräfte in der Region gehalten und für die Region gewonnen werden können.
Die Teilnehmenden am Vortrag der Netzwerker und an den anschließenden Work-Shops konnten so viele Eindrücke für die eigenen Regionen mitnehmen. Die Rückmeldungen zu Hohenlohe Plus fast Kurt Engel so zusammen:
„Die Resonanz auf die Zielsetzung und die Entwicklung von Hohenlohe Plus war sehr positiv und wurde als beispielhaft auch für andere Gebiete bewertet. Besonders hervorgehoben wurde durch die Teilnehmer, dass es offensichtlich gelungen ist, interkommunal und branchenübergreifend das gemeinsame Ziel der Gewinnung von Fachkräften voranzubringen.“