Die "Communicating Cars"-Testfahrt ist Teil einer im Jahr 2013 ins Leben gerufenen Initiative, die auf die Einrichtung eines "ITS-Korridors" zwischen Deutschland, Österreich und den Niederlanden abzielt. Das länderübergreifende Kooperationsprojekt führt erstmals Ministerien, Straßennetzbetreiber und die Automobilindustrie zusammen, um ein ganzheitliches intelligentes Verkehrssteuerungssystem in Europa umzusetzen. Der geplante ITS-Korridor soll über eine Strecke von 1.300 Kilometern durch alle drei Länder führen und ab 2015 einsatzbereit sein. Voraussetzung dafür ist die Nutzung der neuesten "V2X"-Vernetzungstechnologien ("Vehicle-to-Vehicle" und "Vehicle-to-Infrastructure").
Gestartet sind die fünf mit V2X-Technologie ausgestatteten Honda Civic, Civic Tourer und CR-V am 11. November im Rahmen der europäischen Elektronik-Leitmesse "electronica" in München. Während der Testfahrt wurde die neue Technologie Vertretern aus Medien, Öffentlichkeit und Industrie vorgestellt. Nach Wien und München führte die Tour schließlich nach Helmond, wo sie am 19. November mit einer Abschlusskonferenz endete. Zugegen waren neben der niederländischen Ministerin für Infrastruktur und Umwelt, Melanie Schultz van Haegen, weitere hochrangige Politiker, die die Erfolge der Initiative unterstrichen und Fragen der Verkehrssicherheit mit führenden Unternehmen und Automobilverbänden erörterten.
Initiator des wegweisenden Feldversuchs "Communicating Cars" war NXP Semiconductors N.V., ein führender Anbieter im Bereich vernetzte Fahrzeuge und Pionier sicherer V2X-Technologien. Das Unternehmen lieferte auch die Chipsätze für die vernetzten Fahrzeuge, einschließlich der erforderlichen Software- und Hardware-Elemente für die sichere Kommunikation. Als weiterer Partner beteiligte sich Siemens am Projekt und stattete Verkehrsschilder, Ampeln und Verkehrshindernisse mit V2X-Funksensoren aus.
Ziel der Testfahrt war es, die zahlreichen Vorteile der V2X-Technologie in der Praxis zu demonstrieren. Die Alltagstauglichkeit der V2X-Technologie wurde unter Beweis gestellt und ihre Markteinführung beschleunigt. Auch die Unterstützung durch die Industrie und Regierungen konnte gefördert werden.
Dank der direkten Kommunikation mit anderen V2X-fähigen Fahrzeugen und der intelligenten Infrastruktur können Fahrer vorausschauend auf sich nähernde Gefahren, gefährliche Straßenverhältnisse, unvorhergesehene Verkehrsstaus oder sich nähernde Krankenwagen oder Baustellen hingewiesen werden, lange bevor diese in Sichtweite des Fahrers gelangen. Die vernetzungsfähigen Fahrzeuge empfangen zudem Informationen von intelligenten Verkehrszeichen und erkennen automatisch den Rot-Grün-Schaltzyklus von Ampeln, noch bevor sie diese erreichen. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Die V2X-Kommunikation ist unabhängig von Mobilfunknetzen - die langsam oder instabil sein können - und nutzt stattdessen den WLAN-ähnlichen Kommunikationsstandard IEEE 802.11p, der speziell auf die Anforderungen der Automobilindustrie zugeschnitten ist.
"In der Verbreitung intelligenter Verkehrstechnologien wie V2X-Kommunikation steckt ein großes Potenzial, um die Sicherheit und Wirtschaftlichkeit des Straßenverkehrs zu erhöhen. Diese Testfahrt demonstriert, dass diese Zukunft heute bereits in greifbarer Nähe ist und Hondas Vision 'Safety for Everyone' Wirklichkeit wird", erklärte Sven Leonhardt, Abteilungsleiter Automobile Functions & Material Technologies bei Honda R&D Europe.
Kurt Sievers, Leiter des weltweiten Automobilgeschäfts von NXP und Geschäftsführer der NXP Germany GmbH, ergänzte: "Erstmals können wir mit der 'Communicating Cars'-Initiative direkt auf europäischen Straßen zeigen, dass die V2X-Technologie heute ausgereift und zuverlässig bereit steht, um den Verkehrsfluss zu verbessern und unsere Straßen deutlich sicherer zu machen. Gemeinsam mit Siemens und allen Partnern der 'Communicating Cars'-Initiative wollen wir Vertrauen in die neue Technologie schaffen und dieser nachhaltigen Entwicklung zur massiven Steigerung der Sicherheit im Straßenverkehr einen Schub geben."
Mit ausschlaggebend für das Gemeinschaftsprojekt zur Schaffung eines ITS-Korridors zwischen Deutschland, Österreich und den Niederlanden waren unter anderem Studien des Centre for Economics and Business Research (Cebr) und der Europäischen Kommission, denen zufolge jährlich Tausende Verkehrstote durch intelligente kooperative Verkehrslösungen vermieden werden könnten. Solche Systeme würden auch dazu beitragen, die Umweltauswirkungen und wirtschaftlichen Verluste durch Verkehrsstaus zu minimieren, deren Kosten allein 2013 in Europa bei rund 7,4 Milliarden Euro lagen.
Weitere Informationen zur "Communicating Cars"-Initiative finden Sie auf: http://www.nxp.com/events/communicating-cars
Weitere Informationen zur Sicherheitsphilosophie von Honda sind hier verfügbar: http://corporate.honda.com/safety/