Der Deutschland-Index lag im September 2012 bei 91,7 Prozent und damit nahezu gleichauf zum Vormonat (August 2012: 92 Prozent). Hoppenstedt360 prognostiziert somit eine gleichbleibende Zahl der Unternehmensausfälle in den kommenden 12 Monaten im Vergleich zu den Vormonaten.
Der Index liegt aber noch weit unter dem Referenzwert 100 von Ende Dezember 2010. „Nach wie vor sind die deutschen Unternehmen finanziell robust aufgestellt und verfügen über große Kapitalreserven aus dem Aufschwung“, so Zuberek weiter. „Dennoch werden sowohl auf der Lieferanten- wie auch der Kundenseite von den Firmen Kreditvergabe und Zahlungsziele rigoroser gehandhabt als noch vor einigen Monaten.“
Prognosen weiterhin schwierig
Bislang konnte sich Deutschland gut von der wirtschaftlichen Entwicklung im Euro-Raum abkoppeln – dies wird aber angesichts des lahmenden Exports immer schwieriger. Ob und wie stark Deutschland in den nächsten sechs Monaten in einen Abschwung gerät, ist von der Schuldenkrise und der Entwicklung in Absatzmärkten wie China und den Vereinigten Staaten abhängig. „Sowohl aus der Euro-Zone als auch aus den internationalen Märkten gibt es aktuell sehr unterschiedliche Signale zur weiteren wirtschaftlichen Entwicklung“, so Zuberek. „Eine langfristige konjunkturelle Prognose lässt sich daher derzeit nur schwierig ableiten. Die kommenden Monate werden Aufschluss geben, in welche Richtung sich die deutsche Unternehmenslandschaft entwickelt.“
Der Wert 100 bildet die Gesamtheit der deutschen Unternehmen ab, die am 31. Dezember 2010 Gefahr liefen, in den darauffolgenden 12 Monaten auszufallen. Die Entwicklung zeigt, dass der Umfang dieser Gruppe kleiner wird. Stand September 2012 werden 8,3 Prozent weniger Unternehmen ausfallen als noch Ende 2010 errechnet.
Hoppenstedt360 errechnet und liefert für nahezu jedes der 4,7 Millionen deutschen Unternehmen einen Bonitätsindex. Der Bonitätsindex drückt die Ausfallwahrscheinlichkeit aus, d. h. die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unternehmen innerhalb der nächsten 12 Monate entweder insolvent wird oder seine Geschäftstätigkeit einstellt, ohne zuvor alle Gläubiger bezahlt zu haben. Der Deutschland-Index bündelt die Ausfallwahrscheinlichkeiten aller deutschen Unternehmen in einer Zahl und gibt damit Auskunft über die Entwicklung der Unternehmen im Besonderen sowie der Wirtschaft im Allgemeinen. Referenzgröße ist der Wert 100, der die erwarteten Ausfälle am 31. Dezember 2010 darstellt. Der Index basiert damit im Vergleich zu vielen anderen Konjunkturzahlen nicht auf Befragungen, sondern auf mathematisch-statistischen Analysen und Berechnungen.
Der Deutschland-Index ist Teil der Analysereihe „Wir vermessen Deutschland – deutsche Unternehmen im Überblick“ von Hoppenstedt360. Ziel der Reihe ist es, Konsistenz und Beschaffenheit der deutschen Unternehmenslandschaft auf Grundlage objektiver Kriterien darzustellen und kontinuierlich zu überprüfen.