Im ersten Schritt werden dabei in Kooperation mit Wirtschaftspartnern in eintägigen Forschungslaboren (Living Labs) Einblicke in zukünftige Berufsfelder gewährt. Gemäß den Erfahrungen aus den bereits durchgeführten Horus Social BPM Labs schlüpfen die Studierenden so in typische Rollen eines Arbeitsbereichs, übernehmen Verantwortung für Aufgaben und erstellen beispielsweise vollständige Geschäftsprozesse eines fiktiven Unternehmens oder verbessern dessen interne Abläufe. Im nächsten Schritt erläutern dann Wissenschaftler die geplante Thematik und führen durch eine klassische Lernphase. Diese mündet für die Studierenden in selbstständiges Arbeiten und Recherchieren. Abgeschlossen wird das Lehrkonzept durch die Entwicklung neuer Forschungsfragen und die Weitergabe der Erfahrungen an Schülerinnen und Schüler - die zukünftigen Studierenden.
Durch dieses Konzept werden insbesondere drei Effekte erzielt: Zum einen wird die Motivation der Studierenden durch die Heranführung an die Wissenschaft gesteigert. Zum anderen wird Schülerinnen und Schülern ein realistischeres Bild des Studienalltags geliefert, um falschen Studienvorstellungen und Enttäuschungen vorzubeugen und somit Studienabbrüche zu vermeiden. Darüber hinaus wird die Kommunikationsfähigkeit der Studierenden wie auch der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verbessert.
Evaluationen vergangener Horus Social BPM Labs zeigten, dass Studierende diese Form des Wissenserwerbs als motivierend, innovativ und praxisnah empfinden. "Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vernetzten sich, teilten ihr Wissen miteinander und lösten die Problemstellung kollaborativ und effektiv", so Prof. Dr. Oberweis. "Sehr gute Erfahrungen haben wir mit Web 2.0-Technologien wie Blogs, Wikis und Sozialen Netzwerken gemacht, die in einer Cloud-Infrastruktur vereint sind". Das Lehrkonzept bietet den Studierenden somit die einmalige Möglichkeit zum Lernen, Forschen und zur Anwendung des erlernten Wissens. "So können wir die Studierenden motivieren, sie erweitern ihre Kompetenzen und sind in der Lage, ihr Studium erfolgreich abzuschließen", so Oberweis weiter.
Zur Weiterentwicklung des Konzepts nimmt die Forschungsgruppe wieder am nächsten Internationalen Horus Social BPM Lab am 15. April 2013 teil. Dieses Mal wird das Lab erstmals integrierter Bestandteil einer Lehrveranstaltung (Praktikum Geschäftsprozesse für Business Communities) sein. Weitere Informationen dazu finden Sie unter http://www.horus.biz/.... Allgemeine Informationen zum Lehrkonzept am KIT erhalten Sie unter http://lfa.aifb.kit.edu.