signifikanten Marktwachstum. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage
von Horváth & Partners bei Führungskräften der Medienbranche. Für die
nächsten drei Jahre gehen 60 Prozent der Befragten und für die Jahre 2010
bis 2012 sogar 72 Prozent der Befragten von einem starken Wachstum aus. Die
besten Wachstumsperspektiven bietet laut der Studie das Internet- und
Online-Geschäft. Auch Fernsehunternehmen sehen ihrer Zukunft optimistisch
entgegen. Dabei schätzen sie das eigene Umsatzwachstum sogar noch höher ein
als das Marktwachstum. Radiounternehmen sind in ihrer Einschätzung
verhaltener; Zeitschriften und Zeitungen rechnen mit einem stagnierenden
oder sogar rückläufigen Markt, wobei die Zeitschriften die eigenen
Aussichten deutlich besser einschätzen als die allgemeine Marktentwicklung.
„Die Studienergebnisse verdeutlichen, dass der Medienbranche in den
nächsten Jahren ein weiterer tief greifender Strukturwandel bevorstehen
wird“, erläutert Ralph Becker, Partner und Leiter des Medienbereichs bei
Horváth & Partners. „Im Mittelpunkt der Weiterentwicklung von Geschäfts-
und Erlösmodellen werden die Optimierung der Vertriebskanäle, ein
zielgruppenfokussiertes Produkt- und Leistungsportfolio sowie das
Management der Kundenbeziehungen stehen“, so Becker weiter.
Weitere Ergebnisse der Studie: 59 Prozent der befragten TV-Anbieter sehen
in den Internetprovidern eine ernst zu nehmende Konkurrenz. Im Bereich
Hörfunk rechnen die Befragten mit einer abnehmenden Radionutzung und
stagnierenden Werbe-Erlösen. Große Konkurrenz sehen 76 Prozent der
Radioanbieter im Mobilfunk. „In Zukunft wird die Multimedialität der
Hörfunkangebote immer wichtiger – während Pod-Casting und Pay-Radio aus
Sicht der befragten Radiosender keine große Rolle spielen werden“, erklärt
Studienleiter Andreas Kuhndörfer.
Auf dem Zeitschriftenmarkt werden laut der Studie der Vertrieb zusätzlicher
Produkte unter gleicher Marke und der „Added Value“ für Abonnenten an
Bedeutung gewinnen. Die befragten Verlage rechnen mit einer zunehmenden
Abonnenten-Fluktuation. Auf dem Zeitungsmarkt werden nach Meinung der
Experten in den nächsten Jahren vor allem Gratiszeitungen eine gute Chance
haben.
An der Befragung nahmen zwischen August und Oktober dieses Jahres 86
Führungskräfte aus allen Mediensparten in Deutschland, Österreich und der
Schweiz teil. Die Studie wurde von Horváth & Partners in Kooperation mit
den Medientagen München und der Rundfunkberatung bci durchgeführt.