Ein Hygienekonzept in Pandemiezeiten kann auch positive Nebenwirkungen haben: Die wegen des Abstandsgebots maximal erlaubte Teilnehmerzahl an den beiden Workshop-Tagen machte die Veranstaltungen zu einem höchst individuellen Intensivkurs in Sachen Zerspanung für Fortgeschrittene. Partner bei der Veranstaltung am 7. Oktober waren der CAD/CAM-Hersteller OPEN MIND Technologies AG und voestalpine High Performance Metals Deutschland GmbH als Materialhersteller. Die Herausforderung: der pulvermetallurgisch hergestellte martensitische Chromstahl Böhler M390 Microclean. Abgewechselt mit Vorträgen und Diskussionen wurden immer wieder Bearbeitungsschritte an einem Werkstück dieses Materials auf einer GROB G350 vorgenommen. Laut des Vertreters von voestalpine waren die Zerspanungsfachleute von Hufschmied der ersten, die sich an die Schruppbearbeitung dieses schwierigen Materials mit 63 HRC heranwagten. Helden des Tages waren dabei die verwendeten Werkzeuge HC634, HC645 sowie HHF667 und die Mini-Fräser HC633MUT und HC634MUT.
Innovation erlebbar
Eine weitere Lösung, die die Hufschmied-Prozessspezialisten begleitend zu den werkstoffspezifischen Workshop-Themen vorstellten, war die extrem innovative Inline-Qualitätskontrolle SonicShark®. Sensoren und eine lernende Software befähigen dieses einzigartige System, Fehler und Werkzeugverschleiß frühzeitig zu sehen. Sehr unterschiedlich lang war am 8. Oktober die PFM 4024-5D Primacon zu hören, auf der eine Graphitelektrode gefräst wurde. Mit Standardwerkzeugen dauerte die Bearbeitung 1 Stunde und 18 Minuten – mit den Spezialwerkzeugen der Graftor®-Reihe war dieselbe Aufgabe in 17 Minuten und 28 Sekunden erledigt. Ein weiterer beeindruckender Praxisteil des Tages war die Herstellung einer Mikroelektrode. Bereichert wurde der Graphit-Workshop durch CAD/CAM-Entwickler Tebis AG, Maschinenhersteller Primacon GmbH, Materialhersteller Gustav Blohme GmbH und die GOM GmbH, ein Anbieter von 3D-Messtechnik.
„Mit einem guten Hygienekonzept kann man auch in Corona-Zeiten eine solche Veranstaltung durchführen und ich bin froh, dass wir es gewagt haben: Es waren im besten Sinnen intensive Tage und die Teilnehmer zeigten sich sehr zufrieden“, sagt Geschäftsführer Ralph Hufschmied. „Sie alle konnten sehen und erleben, wie viel mehr in der zerspanenden Fertigung möglich ist – erreichbar durch Werkzeuge mit speziellen Schneidengeometrien und Beschichtungen sowie durch werkstoffspezifische Bearbeitungsstrategien.“