landeseigene Berliner Unternehmen Berlinovo hat ein fünfgeschossiges Ge-bäude mit 129 Studentenapartments in Holz-Hybridbauweise errichtet. Ein Großteil der Bauelemente wurde im Werk gefertigt und dann auf der Baustelle nur noch zusammengesetzt. Auch die Badzellen wurden komplett vorgefertigt. Das hat den Vorteil, dass nicht verschiedene Gewerke auf engem Raum arbeiten müssen. Die Zeitersparnis ist der entscheidende Vorteil der modularen Bauweise. Die Rohbauarbeiten begannen am 23. Januar 2017, und schon am 8. März war das fünfte und oberste Geschoss fertig. Damit dauerten die Bauarbeiten pro Etage nur etwa fünf Tage und nicht zwei oder drei Wochen, wie es bei einer konventionellen Bauweise der Fall gewesen wäre. Voraussetzung für das Gelingen ist aber eine sorgfältige Planung. „Modulares Bauen funktioniert nur, wenn die Planung im Voraus erfolgt und nicht baubegleitend“, betont Christof Kurch, Bereichsleiter Technisches Pro-jektmanagement bei der Berlinovo. Und die Kosten? Eine konkrete Summe lässt sich die Berlinovo nicht entlocken, aber sie lägen auf dem Niveau des konventionellen Bauens.
Ein weiteres Beispiel aus dem Aufmacher der IVV im August ist die Vonovia. Im Dezember 2016 stell-te Deutschlands größter Wohnungskonzern in der Insterburger Straße in Bochum ein Pilotprojekt fertig, das dem Modulbau so richtig Schwung geben soll. Errichtet wurde der Neubau mit seinen 14 Wohnungen aus standardisierten Elementen, die mit dem Tieflader zur Baustelle transportiert wur-den. Größter Pluspunkt sei das Tempo. Dank des hohen Standardisierungsgrades konnte die Bauzeit auf knapp drei Monate verkürzt werden. Im Vordergrund steht für die Vonovia nicht die architektoni-sche Qualität, sondern die günstige Miete. Dazu trage das Vonovia-Modell gleich doppelt bei: Zum einen würden eigene Grundstücke in bestehenden Siedlungen bebaut, so dass die Grundstückskos-ten wegfielen; zum anderen blieben die Baukosten niedrig. Diese Baukosten beziffert der Dax-Konzern auf rund 1.800 Euro pro Quadratmeter.
Diese und weitere Projektbeispiele aus der aktuellen IVV-Story machen nach Ansicht von Chefredak-teur Thomas Engelbrecht deutlich, dass sich mit dem „Lego-Prinzip“ die Bauzeiten auf wenige Mona-te oder gar Wochen verkürzen lassen. Diese Beschleunigung gelinge aber nur auf der Grundlage län-gerfristiger Produktionsplanungen. „Entscheidend aber ist“, so Engelbrecht, „dass die Wohnungs-wirtschaft ihre Furcht verliert, mit Seriengebäuden architektonische Monotonie zu erzeugen.“
IVV Immobilien vermieten und verwalten
Die Fachzeitschrift IVV Immobilien vermieten und verwalten richtet sich an Wohnungsunternehmen, Wohnungsgenossenschaften, Hausverwalter und Vermieter. Sie informiert seit 1997 kaufmännische und technische Entscheider aus Wohnungsunternehmen und von Immobilienverwaltern mit Berich-ten aus der Wohnungswirtschaft, aktuellem Miet- und Immobilienrecht sowie technologischer Ent-wicklungen für den Neubau, die Bestandsaufwertung und die energetische Sanierung von Gebäuden. In Interviews und Unternehmensporträts kommen wichtige Protagonisten des Immobilienmarktes zu Wort. Hier sagen sie ihre Meinung, hier stellen sie ihre unternehmerischen Konzepte vor. Die IVV erscheint zehnmal jährlich und wird von der Berliner HUSS-MEDIEN GmbH herausgegeben.