Gewonnen haben in diesem Jahr die Firmen Daimler (Fahrzeugausstattung), Feig Electronic (AutoID), Ford (Transportsicherheit), Linde Material Handling (Flurförderzeuge), PLT – Planung für Logistik & Transport (Telematik und Navigation), Raja (Verpacken und Versenden), TGW (Lagern/Kommissionieren) und Volkswagen Nutzfahrzeuge (Fahrzeuge und Fuhrpark). Die nominierten Produkte und Lösungen dieser acht Teilnehmer konnten LOGISTRA-Leser von ihrer Innovationskraft und Praxistauglichkeit überzeugen.
„Die Abstimmungsergebnisse waren manchmal knapp, manchmal eindeutig – doch immer setzte sich ein Sieger durch, der künftig in vorbildlicher Weise Effizienzgewinne und Einsparpotenziale in der Transport- und Intralogistik eröffnet. Sei es, weil er den Transport effizienter und sicherer macht oder die Lagerung und Kommissionierung schneller und fehlerfreier. Auch die Nachhaltigkeit war ein wichtiger Aspekt. Das gesamte LOGISTRA-Team gratuliert den Siegern zu diesem tollen Erfolg“, so Tobias Schweikl, Chefredakteur von LOGISTRA.
Die Leserwahl LOGISTRA best practice findet seit 2014 alle zwei Jahre statt. Die Redaktion stellt ihren Lesern dabei 24 innovative Produkte und Lösungen in acht Kategorien zur Wahl. Wichtig ist neben dem Neuheitswert auch die Praxistauglichkeit: Alle Kandidaten sollen bereits jetzt oder in absehbarer Zeit auf dem Markt verfügbar sein. Einen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt die Liste nicht. Mehr als 400 Personen haben in diesem Jahr Ihre Stimme abgegeben. Die Pokale wurden den Gewinnern in diesem Jahr kontaktlos per Post übergeben.
Leserwahl „LOGISTRA best practice: Innovationen 2020“: Die Gewinner
Kategorie: AutoID
Feig Electronic: Handrückenscanner „HyWEAR compact“
Der Handrückenscanner „HyWEAR compact“ von Feig Electronic ist ein hybrides Barcode- und RFID-Wearable, das beidhändiges Arbeiten ermöglicht und so logistische Prozesse effizienter und ergonomischer machen soll. Es vereint RFID- und Barcode-Identifikation in einem Gerät. Dadurch soll das ständige Aufnehmen, Ablegen und Mitführen unterschiedlicher Geräte entfallen. Der Hersteller spricht von bis zu vier Sekunden Zeitersparnis pro Scan im Vergleich zu traditionellen Handscannern.
Kategorie: Fahrzeugausstattung
Daimler: Actros MirrorCam
Zur Serienausstattung des neuen Mercedes-Benz Actros zählt die MirrorCam. Dabei ersetzen Kameras die Außenspiegel. Durch deren Wegfall soll sich die Sicht nach schräg vorne verbessern. Beim Einlegen des Rückwärtsgangs wechselt die Anzeige automatisch in eine Rangieransicht. Distanzlinien im Display helfen dem Fahrer, Abstände zu Objekten besser einzuschätzen. Bei Kurvenfahrten schwenkt das Bild des kurveninneren Displays mit, um das Trailer-Ende im Blick zu behalten. Nachts passt sich der Rückspiegel stufenlos an die Lichtverhältnisse an.
Kategorie: Fahrzeuge und Fuhrpark
Volkswagen Nutzfahrzeuge: Neuer Caddy und neuer Caddy Cargo
Volkswagen Nutzfahrzeuge hat die fünfte Generation des Caddy vorgestellt. Es hielten zahlreiche Assistenzsysteme aus dem Pkw-Bereich Einzug. In erster Linie wurden aber Fahrdynamik und -komfort verbessert. Der Caddy wuchs in der Breite um sechs, in der Länge um neun Zentimeter bei zwei Zentimeter weniger Höhe. Es passt nun eine Palette quer zwischen die Radkästen. Der Verbrauch soll je nach Modell bis zu zwölf Prozent unter dem des Vorgängers liegen.
Kategorie: Flurförderzeuge
Linde Material Handling: Neuer V-Stapler H20 – H35
Linde Material Handling hat neue verbrennungsmotorische Stapler im Traglastbereich von 2,0 bis 3,5 Tonnen präsentiert. Die Stapler mit der Bezeichnung Linde H20 bis H35 verfügen über hydrostatischen Antrieb und Doppelpedalsteuerung. Sie ermöglichen die serienmäßige Vernetzung: Fahrzeugdaten würden unter Anwendung „höchster Sicherheitsstandards“, so der Hersteller, an einen zentralen westeuropäischen Cloudserver übertragen, auf den Kunden und Vertriebspartner Zugriff haben.
Kategorie: Lagern/Kommissionieren
TGW: Digitaler Zwilling von „Rovolution“
TGW hat einen digitalen Zwilling seines selbstlernenden Pickroboters „Rovolution“ entwickelt, ein mitwachsendes digitales Abbild der physischen Anlage. Der Digital Twin soll Verhalten nachvollziehbar und vorhersagbar machen. Es lässt sich der aktuelle Zustand überwachen und mit einer Replay-Funktion in die Vergangenheit schauen, um Ursachen für unerwartete Ereignisse nachzuvollziehen. Darüber hinaus soll auch ein Blick in die Zukunft möglich werden, etwa um Wartungen vorherzusagen.
Kategorie: Telematik und Navigation
PLT – Planung für Logistik & Transport: Kühlüberwachung
Ein neues System der PLT GmbH ermöglicht die Fernüberwachung der Kühltemperatur während des Transports mit Low-Energy-Bluetooth-Sensoren. Überwacht wird ein Temperaturbereich von minus 40 bis plus 85 Grad Celsius. Bis zu vier Sensoren pro Fahrzeug bauen eine Verbindung zu einem „PLT GPS“-Tracker auf. Dieser ist meist im Bereich des Armaturenbretts verbaut und sendet die Temperaturwerte zusammen mit weiteren Fahrzeugdaten wie GPS-Position und Geschwindigkeit an ein „TrackPilot“-Portal, wo Tracking und Tourenplanungsalgorithmen kombiniert werden.
Kategorie: Transportsicherheit
Ford: Transit Fahrerassistenzsysteme (FAS)
Das Highlight des neuen Transit sind die Assistenzsysteme. Neben dem aktiven Fahrspurassistenten ist hier vor allem der Querverkehrswarner gemeint. Das bei Ford „Cross Traffic Alert“ (CTA) genannte System hilft Unfälle beim Ausparken zu reduzieren, indem es vor seitlich herannahendem Verkehr warnt. Weitere Systeme sind die Notbremse samt Fußgängererkennung auch nachts, ein adaptiver Tempomat mit intelligenter Tempoanpassung sowie ein „Eco-Guide“, der auf Navigationsdaten basierende Fahrtipps gibt.
Kategorie: Verpacken und Versenden
Raja: Papier-Luftpolstersystem „Air“
Das in zwei Varianten erhältliche Luftpolstersystem „RAJA air“ des Verpackungsspezialisten Raja stellt Luftkissen und Luftpolsterfolien für Transportverpackungen her. Neben Folienluftkissen kann die Maschine als nachhaltige Alternative auch Luftkissen aus Papier herstellen. Diese bestehen zu 80 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen. Eine Biosiegelschicht aus Kartoffelstärke im Inneren hält die Luft in den Kissen. Diese Biofolie ist kompostierbar und biologisch abbaubar. Das Papier besteht aus 70 Prozent Recyclingpapier.