Das bundesweite BOS-TETRA-Funknetz für die öffentliche Sicherheit in Deutschland weist im Vergleich zu öffentlichen kommerziellen Netzen eine wesentlich höhere Ausfallsicherheit auf. Doch auch das robusteste TETRA-Netz kann bei Naturkatastrophen und anderen außergewöhnlichen Ereignissen ausfallen. Gerade bei solchen Großereignissen ist eine stabile und zuverlässige Funkkommunikation essenziell, um die Reaktion und Maßnahmen von Rettungsorganisationen effektiv zu steuern.
Ein gutes Beispiel für ein solches Großereignis ist die Flutkatastrophe im Ahrtal, die sich im Jahr 2021 ereignete. Die enormen Wassermassen, die durch die Sturzflut freigesetzt wurden, verursachten große Schäden, die zum Ausfall des BOS-TETRA-Netzes in diesem Gebiet führten. Die Folge war ein kompletter Zusammenbruch des Funknetzes, für den es weder eine schnelle Reparatur noch eine vorübergehende alternative Kommunikationslösung gab. Als Folge konnten über einen längeren Zeitraum weder die örtlichen Basisstationen noch die Funkgeräte genutzt werden und die Rettungsmaßnahmen der Einsatzkräfte wurden stark behindert, mit verheerenden Auswirkungen.
Um diese technischen Herausforderungen zu meistern und einen ähnlichen Kommunikationsausfall wie im Jahr 2021 zu vermeiden, war der Hytera-Händler OffgridLinx mit Sitz in Troisdorf, Nordrhein-Westfalen, auf der Suche nach einer mobilen und flexiblen Kommunikationslösung, die schnell eingerichtet und bei jedem Notfall eingesetzt werden kann. Die Lösung musste zudem äußerst robust sein und über ausfallsichere, technische Back-up-Lösungen verfügen, um eine kontinuierliche und zuverlässige Kommunikation für Einsatzkräfte zu gewährleisten.
Unter Verwendung des Fahrzeugfunkgerätes HM785 und des Repeaters HR1065 von Hytera sowie Funkgeräten der neuen H-Serie, wie das HP685 und HP785, gelang es dem Unternehmen eine eigenständige, tragbare Basisstation zu entwickeln, die in zwei bis drei Stunden aufgebaut werden kann und dank eines Dieselgenerators sowie eines hochmodernen Lithium-Batterie-Backup-Systems bis zu 72 Stunden lang völlig autark arbeitet. Mit diesem Aufbau konnte OffgridLinx ein XPT-fähiges Bündelfunksystem realisieren. Hytera-XPT (Extended Pseudo Trunking) gestattet mehr Teilnehmern in einem konventionellen DMR-Tier II-Netz die gemeinsame Nutzung vorhandener Frequenzen, ohne dass dafür ein Kontrollkanal notwendig ist, wie es in einem vollständigen Tier III-Trunking-Netz der Fall wäre.
Im Rahmen eines simulierten Großereignisses in Zusammenarbeit mit den örtlichen Einsatzkräften in Niederkassel, wie dem DRK Ortsverein Niederkassel e.V., der örtlichen Feuerwehr und Polizei, wurde das neue Funksystem über einen Zeitraum von vier Tagen mit einer täglichen Einsatzzeit von 9 bis 15 Stunden intensiv getestet. Die Einsatzkräfte waren besonders von der einfachen Bedienung und der Klangqualität der Hytera-Funkgeräte beeindruckt und bewerteten sie als „deutlich besser“ im Vergleich zu anderen Funkgeräten, die sie in der Vergangenheit verwendet hatten. „Viele unserer Mitarbeiter sind ausgebildete Einsatzkräfte und engagieren sich aktiv für den Katastrophenschutz.“, sagte Thomas Dordel, Geschäftsführer von OffgridLinx und ergänzte: „Die innovativen Lösungen von Hytera ermöglichen es uns, professionelle und zuverlässige Dienste im Bereich kritischer Infrastrukturen anzubieten. Wir freuen uns darauf, weitere Projekte wie dieses zu entwickeln.“
Mit dieser neuen mobilen Entwicklung ist es OffgridLinx gelungen, eine flexible, kurzfristig verfügbare und schnell einsetzbare Kommunikationslösung für Notfallsituationen zu entwickeln. Die Lösung gewährleistet eine zuverlässige und vor allem ausfallsichere Kommunikation, insbesondere bei Stromausfällen. In Anlehnung an diesen Erfolg produziert das Unternehmen nun eine zweite, identische Version. Beide Systeme werden dann auf dem Firmengelände in Troisdorf stationiert und können jederzeit für Notfalleinsätze abgerufen oder auch für private Veranstaltungen gemietet werden.