- Hyundai Aftersales-Direktor seit 2007 im Unternehmen
- Hell baute Servicebereich auf und entwickelte Servicestrategien
- Gute Zusammenarbeit mit Mitarbeitern und Handel von Hyundai
2005 übernahm der gebürtige Franke den Aftersales-Bereich bei der Schwabengarage Stuttgart AG unter dem Dach der Emil Frey-Gruppe, die bis zum 1. Januar 2012 Mehrheitseigner der Hyundai Motor Deutschland GmbH war. Damals gab es eigentlich „keinen klassischen Kundendienst. Man hat Garantien und Kundenreklamationen abgearbeitet, aber das klassische Aftersales als Geschäft fand nicht statt“, erinnert sich Hell.
450 Seiten lange Servicestrategie
Hell setzte sich an die Arbeit und schrieb ein Konzept. Ungefähr 450 Seiten umfasste die Servicestrategie „Fit für die Zukunft“, die dann auch „von 2009 bis 2017 Schritt für Schritt“ für den Aftersales-Bereich umgesetzt wurde.
In den ersten zwei Jahren griffen allerdings die einzelnen Rädchen noch nicht richtig ineinander. Hell bedankt sich heute noch für das Vertrauen, das ihm trotz der schwierigen Anfänge entgegengebracht wurde. Und die Kombination Hell und Korea passte gut. Auf der einen Seite der erfahrene Experte, der vorausschauend und strategisch agiert – auf der anderen Seite ein koreanisches Unternehmen, das getroffene Entscheidungen schnell umsetzt.
Viel Freude an Transformationen
2009 wurde dann zum Wendepunkt und läutete die folgende Erfolgsgeschichte ein, die 2017 in der 600 Seiten umfassenden neuen Strategie „Service 4.0“ mündete. Neben der flächendeckenden Einführung der Hyundai Werkstattsysteme, samt Digitalisierung, genießt die Prozessoptimierung zur Erhöhung der Effizienz in den Werkstätten eine hohe Priorität – auch angesichts der Elektromobilität. „Elektromobilität heißt weniger Servicegeschäft“, sagt Hell und verweist darauf, dass Elektroautos weniger Teile benötigen als Fahrzeuge mit Verbrennern. Dafür öffnen sich bei der Elektromobilität andere Geschäftsfelder rund um das Fahrzeug, zum Beispiel mit Wallboxen oder Ladekabeln. Insgesamt werde sich die Servicewelt aber komplett ändern, sagt Hell.
Familie ab Ende April im Vordergrund
Trotz des Wandels gab es für Karl Hell eine Konstante, die seine Freude an der Arbeit gekrönt hat. Das gegenseitige Einvernehmen mit den Handelspartnern und die Zusammenarbeit mit dem Händlerverband über die Jahre hinweg hat Hell ebenso gefallen, wie auch die Zusammenarbeit mit dem Team bei Hyundai Motor Deutschland. „Die beiden Faktoren der Zusammenarbeit Handel plus Mitarbeiter waren für mich die Schlüsselstellungen in den letzten Jahren“, sagt Hell
Den Schlussstrich zieht Hell nun Ende April, wenn er seinem Nachfolger den Aftersales-Bereich übergibt. Anschließend steht die Familie im Vordergrund. „Das bin ich meiner Familie schuldig, weil ich einfach viele Jahre nie zu Hause war“, sagt Hell über den neuen Lebensabschnitt mit Frau, Kindern und Enkelkindern. Doch die Familie wird auch keinen Untätigen erleben. „Ich habe vor zwei Jahren ein Buch angelegt und aufgeschrieben, was ich alles machen möchte. Ich müsste eigentlich 100 Jahre alt werden, bis ich die ganzen Projekte verwirklicht habe“, sagt Hell.