Die IABG erreichte damit als produktneutraler Generalunternehmer im Auftrag des BAAINBw einen weiteren Meilenstein des seit April 2020 laufenden Projekts. Dessen Ziel ist es, Konzepte und Technologien eines möglichen Nachfolgesystems für den Waffenträger Wiesel 1 zu untersuchen. Trotz der schwierigen, pandemiebedingten Randbedingungen ist es nach nur 17 Monaten intensiver Projektarbeit gelungen, den GSD LuWa termingerecht zu realisieren und mit der Inbetriebnahme zu beginnen. Als Projektpartner waren dabei die deutschen Unternehmen ACS und FFG sowie Valhalla Turrets aus Slowenien in das Projekt integriert.
Mit dem GSD LuWa soll das Verhalten von Technologien im Systemverbund untersucht werden. Dies betrifft gerade die Technologien und Teilsysteme, die neuartige Ansätze beinhalten und einen möglichst hohen Grad an Forderungserfüllung versprechen, zugleich aber noch Entwicklungsrisiken in sich tragen. Hierzu zählen besonders eine 27-Millimeter-Maschinenkanone zur Erhöhung der Kampfentfernung und Wirkung im Ziel, ein dieselelektrischer Hybridantrieb für Schleichfahrt sowie ein geteiltes und nivellierbares Kettenlaufwerk für Luftverladung und Notlauf. Alle Forderungen sollen unter den Randbedingungen eines in den Mittleren Transporthubschrauber CH-53 luftverladbaren Waffenträgers nachgewiesen werden. Dies erlaubt zum einen, die Realisierbarkeit und Systemverträglichkeit frühzeitig zu bewerten und damit die Funktionalität der o. g. Teilsysteme und Konzepte zu untersuchen. Zum anderen trägt die IABG zu einem konsistenten und transparenten Forderungscontrolling von Projektbeginn an bei.
Der GSD LuWa beinhaltet nicht nur das eigentliche Fahrzeug mit Waffenanlage, sondern auch einen Innenraumdemonstrator und einen sogenannten Digitalen Zwilling. Mit dieser Kombination konnte die IABG dazu beitragen, das vorhandene operationelle Know-how der bisherigen Wiesel-Besatzungen zu erfassen und für die weiteren Schritte im Rüstungsprozess nutzbar zu machen. Des Weiteren wurden die Ergonomie sowie technologische und taktische Fähigkeiten eines Nachfolgesystems bewertet und optimiert. Dies dient dazu, die anstehenden Lösungsvorschläge des BAAINBw vorzubereiten, die notwendigen Fakten für eine Auswahlentscheidung zusammenzutragen, Risiken zu vermindern, die Innovationskraft und den Einsatzwert des zukünftigen Systems zu erhöhen und die Weichen für die Realisierung einer späteren Serie zu stellen.