Während die meisten Wissenschaftspreise exzellente Ergebnisse in der Grundlagenforschung prämieren, zeichnet sich der Nano Innovation Award durch einen Fokus auf Innovation und Anwendungspotential aus. Gemeinsam mit CeNS vergeben die Unternehmen attocube systems, ibidi, Nanion Technologies und NanoTemper Technologies den Preis jährlich an talentierte und kreative Nachwuchs-WissenschaftlerInnen, deren Ergebnisse nicht nur für die Grundlagenforschung von Interesse sind, sondern auch technologische Anwendungen versprechen.
Der erste Preis wurde an Cornelia Holler vom Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts in Erlangen verliehen. Sie entwickelte μKiss, eine einfache und kontaktfreie Methode, um chemische und biologische Materialien mit hoher Präzision und in kleinsten Mengen an die Membran einer einzelnen Zelle zu bringen. Die neue Technik, die in Nature Methods veröffentlicht wurde, bietet ein enormes Potenzial für eine breite Palette von Anwendungen. Cornelia Holler und ihre Kollegen planen dazu die Gründung eines Start-ups, um μKiss zu kommerzialisieren.
Den zweiten Platz vergab die Jury an Andreas Gritsch vom Max-Planck-Institut für Quantenoptik und der TU München. Er hat eine neuartige experimentelle Plattform für Quantennetzwerke entwickelt, indem er Erbium-Dopants in photonische Silizium-Nanostrukturen integriert hat. Andreas' bahnbrechende Forschung ebnet neue Wege in der Quanteninformationstechnologie, mit vielversprechendem Potenzial für skalierbare Quantennetzwerkknoten. Für eine künftige praktische Anwendung seiner Ergebnisse wurden bereits ein Patent angemeldet und erste Schritte zur Kommerzialisierung unternommen.
Den dritten Platz gewann Leonie Wittmann von der TU München. Sie überzeugte die Jury mit ihrem Projekt, in dem sie eine Methode zur Trennung einzelner Hefezellen nach Alter mit Hilfe von magnetischen Nanopartikeln entwickelte. Hefe wird in verschiedenen industriellen Anwendungen und in der Lebensmittelproduktion eingesetzt. Mit dem von Leonie entwickelten Verfahren kann man auf einfache Weise alte Hefezellen aussortieren und so sicherstellen, dass nur die produktivsten Zellen verwendet werden. Dadurch könnten industrielle hefebasierte Prozesse in Zukunft effizienter und nachhaltiger werden.
"Die Bewerbungen aus ganz Bayern für den diesjährigen Nano Innovation Award waren von bemerkenswerter Qualität, sowohl was die Wissenschaft als auch das Anwendungspotenzial angeht. Herzlichen Glückwunsch an alle TeilnehmerInnen und die drei GewinnerInnen", sagt Professor Emiliano Cortés, CeNS-Vorstandsmitglied an der LMU München und Mitglied der Jury.
Über das Center for NanoScience (CeNS) – www.cens.de
Das Center for NanoScience (CeNS) ist eine wissenschaftliche Einrichtung der LMU München, die interdisziplinäre Forschung auf dem Gebiet der Nanowissenschaften fördert und koordiniert. Dabei werden von CeNS verschiedene Disziplinen wie Physik, Chemie, Biochemie und Pharmazie überspannt. In CeNS kooperieren neben Arbeitsgruppen der LMU auch Gruppen der TU München, des Max-Planck-Instituts für Biochemie und anderer Institutionen im Münchner Raum.