Die IBM Deutschland Entwicklung GmbH in Böblingen ist eine der wenigen Entwicklungsstätten der IBM, die von Anfang an sowohl Hard- als auch Software für den Weltmarkt entwickelte. Die heute 1.700 Mitarbeiter zählende Tochtergesellschaft der IBM Deutschland GmbH nahm 1953 mit nur acht Mann ihre Arbeit auf. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sie sich zu einem strategischen Entwicklungs- und Dienstleistungszentrum am Standort Deutschland. Die Böblinger Experten sind Teil eines weltweiten Forschungs- und Entwicklungsnetzwerks von 30 Laboratorien, in die IBM jährlich rund fünf Milliarden US-Dollar investiert.
Herbert Kircher, Geschäftsführer der IBM Deutschland Entwicklung GmbH, betont anlässlich des 50-jährigen Bestehens nicht nur vergangene Erfolge der Böblinger Hard- und Software-Entwicklung. Die über die Jahrzehnte erworbene Expertise und die maßgebliche Beteiligung an der Entwicklung richtungweisender Technologien werde auch in Zukunft weiter ausgebaut. "Die strategischen Entwicklungsprojekte für die Zukunft stehen in Böblingen ganz im Zeichen des e-business on demand," so Kircher. "Die nächste Stufe des Informationszeitalters erfordert eine IT-Infrastruktur, die es Unternehmen ermöglicht, wettbewerbsfähig zu bleiben, indem sie schnell und flexibel auf die sich ständig ändernden Marktanforderungen reagieren. Wir in Böblingen arbeiten schon heute an Technologien, die es in naher Zukunft erlauben werden, IT-Ressourcen, Dienstleistungen und Geschäftsprozesse ganz individuell auf die Bedürfnisse eines Unternehmens zuzuschneiden - bedarfsorientiert und kostengünstig."
Meilensteine der Böblinger Entwicklung
Hardware
Die Hardware-Entwicklung war das erste Standbein des deutschen IBM Entwicklungszentrums. Zu den großen Meilensteinen des Bereichs zählen vor allem 50 Jahre kontinuierliche Serverentwicklung. Von der ersten Rechnerfamilie S/360 in den 60er Jahren bis hin zur Portierung von Linux auf den Großrechner im Jahr 1999.
Auch die Chipentwicklung hat in Böblingen Tradition. 1953 meldete die IBM in Böblingen ein weltweites Patent an, das den Einsatz von Transistoren als Schalter ermöglichte und die bisher eingesetzten Röhren und Relais ablöste. Knapp 20 Jahre später stellten die deutschen Entwickler einen Speicherchip aus Silizium vor, der in kürzester Zeit in allen IBM Rechenanlagen weltweit Einsatz fand.
Einer der größten Meilensteine der Böblinger Entwicklung war der 1991 eingeführte Umstieg von Bipolar-Großrechnertransistoren auf CMOS-Prozessoren (Complementary Metal Oxid Semiconductor), der zur Neuausrichtung des weltweiten IBM Servergeschäfts führte.
Software
Der Bereich Software konzentrierte sich in Böblingen viele Jahre auf die Entwicklung von Betriebsystemen für die im Hause entwickelten Rechner. Mit der Entwicklung von UNIX auf System/370 in den 80ern begann für Böblingen das Engagement im Bereich der Open Source Software.
Ende der 80er beginnen die deutschen Experten erste Anwendungsentwicklung. Das Produktportfolio beinhaltete damals Office- und Networking-Anwendungen sowie Application Development Tools.
Der große Aufbruch in die Softwareentwicklung gelingt Böblingen Mitte der 90er Jahre mit der Ausrichtung der Entwicklung an den zwei bestehenden IBM Unternehmensbereichen Application Integration & Middleware (AIM) und Data Management (DM). Der Bereich DM in Böblingen konzentriert sich seither auf Produkte wie Intelligent Miner, DB2 Performance Monitor, CommonStore oder Search. Der Bereich AIM spezialisiert sich auf die Entwicklung von Workflow-Lösungen und übernimmt im Jahr 2000 die weltweite Verantwortung für die Entwicklung des IBM WebSphere Portal Server.
Unter dem Dach "Pervasive Computing" werden zeitgleich Projekte wie die Entwicklung von Smart Cards, Telematik-Einheiten oder Sprachtechnologien zusammengefasst. Ein weiteres Standbein bildet die Entwicklung branchenspezifischer Software, wie Lösungen für Finanzinstitute oder die Bioinformatik.
Mit dem Aufschwung der Software-Entwicklung in den 90er Jahren wird das deutsche Entwicklungszentrum zum einzigen innerhalb der IBM Corporation, das für alle Software Brands (WebSphere, DB2, Tivoli, Lotus, Rational) entwickelt.
Heute für morgen entwickeln: e-business on demand
Das on demand Geschäftsmodell der IBM stützt sich auf vier Säulen, die die Grundvoraussetzungen für zukünftige IT-Infrastrukturen bilden: Offene Standards, Integration, Virtualisierung und Autonomic Computing. Auch in Böblingen laufen zu jedem der vier Gebiete bereits erste Entwicklungsprojekte:
Offene Standards haben im deutschen Entwicklungszentrum Tradition. So kommen zum Beispiel auch Web Services Standards wie BPEL4WS (Business Process Execution Language for Web Services) aus der deutschen Denkfabrik.
Integration heißt in Böblingen zum einen Serverkonsolidierung. Aber auch in der Software-Entwicklung gewinnt das Thema Integration zunehmend an Bedeutung; zum Beispiel im Bereich des "Pervasive Computing", bei der Abfrage von Informationen unabhängig von Zeit, Ort und Medium.
Unter das Schlagwort der Virtualisierung fallen in Böblingen Projekte im Bereich des Grid Computing. Mit der Vernetzung geographisch verteilter Computer zu Hochleistungsnetzwerken, werden Ressourcen und Dienstleistungen je nach Bedarf verfügbar und abrufbar.
Im Rahmen der Autonomic Computing Initiative arbeiten die deutschen Entwickler an Technologien, die schon in naher Zukunft ermöglichen werden, dass Systeme sich selbst steuern, warten und heilen.
Engagement über die reine Entwicklung hinaus
Dienstleistung spielt in Böblingen seit Jahren eine große Rolle. In den zahlreichen Kunden- und Kompetenzzentren ? wie zum Beispiel dem EMEA Linux Center of Competence oder dem EMEA Grid Customer Center ? beraten die deutschen Experten jährlich bis zu 6.000 europäische Kunden aus allen Unternehmensbereichen und Industrien. Die Gespräche ermöglichen Kunden den direkten Kontakt und Austausch mit Produktentwicklern und technischen Experten der IBM.
Um einen ständigen Wissenstransfer zwischen Industrie und Lehre zu gewährleisten, pflegt das Böblinger Entwicklungszentrum zudem enge Beziehungen zu Hochschulen und engagiert sich aktiv für die Nachwuchsförderung in Deutschland.
Über IBM Forschung und Entwicklung
Weltweit arbeiten im Unternehmensbereich Forschung und Entwicklung rund 125.000 Technologie-Experten und Wissenschaftler an Informationstechnologien für die Zukunft. Rund 30 IBM Forschungs- und Entwicklungszentren bilden ein globales Innovations-netzwerk, in dem neue Technologien für Hardware, Software und Services entwickelt werden. Die IBM Deutschland Entwicklung GmbH ist das größte IBM Entwicklungszentrum außerhalb Amerikas. Rund 1.700 Mitarbeiter sind in Böblingen bei Stuttgart beschäftigt.
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