Ebenso sehen sich kommunale IT Dienstleister mit der Aufgabe konfrontiert, ihr traditionelles Geschäftsmodell zu überdenken, neue Kunden und Geschäftsfelder zu erschließen, strategische Partnerschaften untereinander oder Private-Public Partnerschaften einzugehen und sich mit Sourcing-Überlegungen zu befassen. Nur so können sie zukünftig erfolgreich in einem zunehmend kompetitiven und preissensitiven Umfeld bestehen. Begrenzte Budgets und Ressourcen haben zur Folge, dass diese Mittel so nutzbringend wie möglich eingesetzt werden müssen.
Genau hier setzt das Component Business Model (CBM) von IBM an. Es bietet wertvolle Hilfestellung sowohl für die Standortbestimmung als auch für die Ableitung der zukünftigen Ausrichtung eines IT Dienstleisters.
Das Component Business Model für IT Dienstleister entstand aus der Kenntnis sowie den Erfahrungen mit den Organisationen verschiedener IT Dienstleister. Es betrachtet einen IT Dienstleister ganzheitlich, aus einer komponentenbasierten Sicht.
Das CBM unterscheidet in der Vertikalen drei Ebenen: die Führungsebene, die Controlling-Ebene und die Ebene der Leistungserbringung. Auf der Führungsebene werden die grundsätzlichen Entscheidungen zur zukünftigen geschäftlichen Ausrichtung und Entwicklung des IT Dienstleisters getroffen. Die Controlling-Ebene dient im Wesentlichen dazu, die Umsetzung der strategischen Vorgaben zu überwachen und zu steuern, während die Ebene der Leistungserbringung mit deren Umsetzung befasst ist.
Sämtliche für einen IT Dienstleister notwendigen Komponenten finden sich auf diesen drei Ebenen wieder, von Komponenten wie der Strategischen Planung, über das Lieferanten Management hin zu Komponenten wie Infrastruktur-Bereitstellung.
Im Rahmen eines eintägigen, moderierten Workshops mit der Leitungsebene eines Dienstleisters werden alle Komponenten einzeln und für sich unabhängig auf Optimierungsbedarf hin untersucht. In mehreren Durchläufen durch das Component Business Modell werden die heutige Aufstellung des IT Dienstleisters, bzw. dessen Positionierung am Markt, die Schwerpunkte des aktuellen Investments sowie die zukünftige Differenzierung untersucht. Die Ergebnisse der jeweiligen Durchläufe werden dokumentiert. Legt man diese einzelnen Ergebnisse übereinander, so ergibt sich daraus die so genannte Heatmap. Sie stellt ein vollständiges Bild des IT Dienstleisters dar, welches insbesondere darüber Aufschluss gibt, ob aktuelle Projekte und Vorhaben sich an der zukünftigen strategischen Ausrichtung orientieren bzw. diese unterstützen, oder ob die Investitionen an der zukünftigen Ausrichtung vorbeigehen und somit keinen wesentlichen Nutzen für das Unternehmen bringen. In letzterem Fall sind diese Investitionen zu prüfen und ggf. zugunsten anderer, zielgerichteter Investitionen einzustellen oder auf einen späteren Zeitpunkt zu vertagen. Weiter werden ‚weiße Flecken’ identifziert, d. h. Komponenten mit Handlungsbedarf, die gegenwärtig nicht durch entsprechende Maßnahmen und Initiativen abgedeckt sind und somit brach liegen.
Ziel ist es, Projekte und Investitionen entprechend der Kundenbedürfnisse und IT Strategie auf das Wesentliche zu fokussieren. Frei werdende Finanzmittel und Ressourcen können somit anderen Zwecken, wie beispielsweise dem Aufbau neuer, innovativer Services zugeführt werden, die es dem Dienstleister ermöglichen, sich am Markt positiv von den Mitbewerbern abzuheben.
Das Ergebnis eines CBM-Workshops gibt ferner Aufschluss darüber, welches die Kernkompetenzen eines IT Dienstleisters sind, bzw. welche Komponenten Gegenstand von Sourcing-Überlegungen sein können, da sie nicht zum Kerngeschäft des Unternehmens zählen.
Ein weiterer Einsatzzweck des Component Business Models liegt in der Analyse der Organisation und der Zuständigkeitsregelungen eines IT Dienstleisters.So können Lücken und Überlappungen innerhalb der Organisation aufgedeckt und diese entsprechend addressiert werden. In regelmäßigen Abständen wiederholt, kann das CBM auch als Steuerungsinstrument auf dem Weg zur zukünftigen Ausrichtung des IT Dienstleisters eingesetzt werden.
Das Component Business Model existiert in verschiedenen Ausprägungen, sowohl für die Geschäftsbereiche als auch für die IT und kann bei Bedarf auf die spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen verschiedener Branchen angepasst werden.