Als Hauptakteure der Host-Plattform - des Herzstücks des Rechengiganten – sind seit Kurzem zwei neue Mainframes der aktuellen IBM System z9-Modellgeneration im Einsatz. Neben einer enormen Leistungssteigerung gewährleisten die neuen High-End-Systeme durch jederzeit aktivierbare Reserven auch für die Zukunft das hohe Sicherheits- und Verfügbarkeitsniveau des Rechenzentrums. Für ein zuverlässiges Arbeiten mit hochsensiblen und zeitkritischen Daten ist dies eine unverzichtbare Grundlage.
Höchstleistung für anspruchsvolle Anwendungen
Seit fast 40 Jahren gehören IBM Systeme zur Großrechnerplattform der DATEV. Die Mainframes dienen als zentrale Daten- und Anwendungsserver für Kernaufgaben, die von weiteren Server-Systemen unterstützt werden. Insgesamt setzt DATEV vier Großrechnersysteme in einem Parallel-Sysplex-Cluster ein, der nach der jüngsten Erweiterung mit einer Gesamtleistung von rund 9.500 Millionen Rechenoperationen pro Sekunde (MIPS) aufwartet. Den Host-Systemen steht ein Arbeitsspeicher von insgesamt 208 Gigabyte zur Verfügung.
Bis zu 2.000 Programme werden auf der Plattform gleichzeitig betrieben. Hauptanwendungen sind DATEV-Programme rund um die Lohn- und Gehaltsabrechnung, das Rechnungswesen und den Zahlungsverkehr. Zudem fungiert die Mainframe-Plattform als Datendrehscheibe zwischen mittelständischen Unternehmern, deren Steuerberatern und rund 200 Institutionen, darunter Finanzverwaltungen, Sozialversicherungsträger, Krankenkassen, Banken oder Berufsgenossenschaften. Rund 160 unterschiedliche Betriebssystemkomponenten sorgen dafür, dass die Nutzer-Anwendungen reibungslos laufen. Der angeschlossene Speicherpool fasst auf Festplatten und Bändern insgesamt rund 1.400 Terabyte an Daten. Aus Sicherheitsgründen ist er in identische Speicherlandschaften aufgeteilt, in denen sämtliche Daten redundant vorliegen.
Die beiden neuen High-End-Systeme zeichnen sich gegenüber ihren Vorgängern durch eine um 35 Prozent höhere Einzelprozessorleistung aus. Die Bandbreite für den Input und Output (I/O) im Datentransfer zwischen dem Arbeitsspeicher und dem Platten- beziehungsweise Bandspeicher hat sich sogar um 80 Prozent erhöht. Letzteres ist insbesondere für die I/O-intensiven Lohnanwendungen relevant. Darüber hinaus wird auch das Backup im Katastrophenfall durch die neuen Großrechner weiter vereinfacht.
Sicherheit und Verfügbarkeit als Maxime
Die Infrastruktur der Großrechner-Plattform ist dynamisch aufgebaut und mit Reserven ausgestattet, damit das Rechenzentrum auf schwankende Nachfragen sofort reagieren kann. So verfügen die Mainframes über einige inaktive Prozessoren, die im Bedarfsfall dynamisch aktiviert werden können (Capacity on demand). Auch ein unplanmäßiger Mehrbedarf an Leistung lässt sich damit abdecken. Selbst physische Ausfälle einzelner Host-Systeme können dadurch aufgefangen werden, so dass die erforderliche Rechenkapazität immer zur Verfügung steht.
Einer der Hauptaspekte im Rechenzentrumsbetrieb ist für DATEV die Datensicherheit, sowohl bei der Datenhaltung als auch bei deren Übertragung. Um diese Datensicherheit, aber auch weitere Erfordernisse wie Datenintegrität, -konsistenz und -verfügbarkeit sowie die Systemverfügbarkeit zu gewährleisten, arbeiten im DATEV-Rechenzentrum komplexe technische Systeme, die optimal miteinander verzahnt sind und sicherheitstechnisch immer auf dem aktuellen Stand gehalten werden.
Neben den Mainframes sind ergänzend 114 UNIX-Systeme im Einsatz. Dazu kommen rund 700 Intel-basierte Server. Diese leisten beispielsweise die ASP-Dienste, für die DATEV auf Windows Terminal Server (WTS) setzt. Für jedes Mitglied und jedes Unternehmen, das DATEV-Programme im ASP-Modell nutzt, werden dafür im Rechenzentrum eigene WTS-Server bereitgestellt, auf denen sich ausschließlich die Daten und Anwendungen dieses Nutzers befinden.