Genf, Schweiz und Stuttgart, 2. April 2003. Das CERN, eine der weltweit größten Forschungseinrichtungen für Teilchenphysik, und IBM kündigen heute eine Kooperation im Bereich der Grid-Technologie an. IBM wird Mitglied des CERN Openlabs, in dem Werkzeuge für die Verarbeitung riesiger Datenmengen entwickelt werden. Dabei geht es insbesondere um den Bau eines riesigen Datenmanagement-Systems, das auf Grid-Computing-Technologie basiert.
Die IBM Virtualisierungstechnologie "Storage Tank" ist hierbei ein weiterer Meilenstein für die Datenauswertung im CERN Projekt "Large Hadron Collider" (LHC), einem riesigen Elementarteilchenbeschleuniger, der 2007 in Betrieb gehen wird. Mit seiner Hilfe wollen die Forscher die Bedingungen, die in den ersten Sekunden nach dem Urknall des Universums geherrscht haben, studieren. Damit soll die Entstehung des Universums künftig besser verstanden werden.
Der Teilchenbeschleuniger bei CERN wird jährlich bis zu zehn Petabyte Daten (zehn Millionen Gigabyte) produzieren, die von Forschungseinrichtungen rund um den Globus ausgewertet und verwaltet werden müssen. IBM liefert CERN mit der Speichermanagement-Software Storage Tank eine Grundlage für die Schaffung eines flexiblen File-Systems, das optimiert ist für Zugang, Speicherung, Sharing und Management von Dateien in globalen Netzen. Bereits 2005 - in der Entwicklungsphase - werden die Schweizer Forscher ein Petabyte Daten verwalten können. Die Menge entspricht etwa 1,5 Millionen CD-ROMs.
Mit der Nutzung der Grid-Technologie, die auch als die nächste Phase des Internets bezeichnet wird, untermauert CERN weiter den eigenen Pionierstatus: Bereits 1990 wurde in dem Schweizer Forschungszentrum von Timothy Berners-Lee das "World Wide Web" erfunden.