Der IBM zSeries 990 ist das neue Flaggschiff der IBM Server-Familie und basiert auf der Technologie der zSeries Mainframes, die mit Sicherheit, Zuverlässigkeit und Leistung bei Linux-Virtualisierung und Automatisierung neue Maßstäbe im Enterprise Computing geschaffen haben.
Zahlreiche Anwender haben in den letzten Jahren die Qualitäten des Großrechners im Umfeld neuer Anwendungen, insbesondere bei Linux und modernen Softwarelösungen, neu entdeckt: Laut IDC 4q 2002 Quarterly Tracker gewann der Mainframe im Jahr 2002 drei Prozent Marktanteile im Server-Segment mit $ 250.000 Anschaffungspreis. Die IBM zSeries hat seit der Einführung des z900 im Jahr 2000 sogar acht Punkte Marktanteil in diesem Segment dazu gewonnen. Mit den erweiterten Funktionen repräsentiert der z990 einen neuen Standard für Enterprise-Computing:
Der neue z990 ist das Ergebnis von vier Jahren Forschung, in die IBM mehr als eine Milliarde US-Dollar investiert hat und an der 1.200 IBM Entwickler beteiligt waren. Ein beträchtlicher Teil der Entwicklung des neuen Großrechners fand im deutschen IBM Labor in Böblingen statt. Das Ergebnis ist der leistungsstärkste und skalierbarste IBM Mainframe in der 40-jährigen Geschichte des Produkts mit doppelten Virtualisierungsfähigkeiten und der Möglichkeit, nahezu dreimal mehr Leistung als der z900 zu erbringen. Das neue modulare Design ermöglicht Kunden zusätzliche Kapazität anzuzapfen, ohne das System herunterfahren zu müssen. Die erheblich vereinfachte Produktstruktur reduziert die Anzahl der verfügbaren Mainframe-Modelle von 42 auf 4.
Gleichzeitig gibt IBM Global Services bekannt, dass der z990 in den eigenen on demand Datenzentren eingesetzt wird - beginnend mit dem Zentrum in Boulder, Colorado. Dadurch erhalten Kunden die Möglichkeit, die Mainframe-Power bei Bedarf zu nutzen. Der neue Mainframe wird als Eckpfeiler für Multi-Plattform-Zentren fungieren, indem er Kunden aller Größen Zugang zu Mainframe-Funktionalitäten bietet und neue Zahlungsmöglichkeiten für Prozessorleistung und Storage eröffnet. IBM Global Services wird die Mainframe-Funktionalitäten über ein Versorgungsmodell anbieten: Mit Hilfe der Technologie des Utility Management Infrastructure Services (UMI) wird Kunden eine voll integrierte Infrastruktur inklusive Mainframe-Prozessoren, Storage, Netzwerken und Middleware zur Verfügung gestellt.
Technologie und Funktionalitäten
Der z990 liefert Skalierbarkeit, Sicherheit und Anschlussmöglichkeiten in einer neuen Dimension: Zum ersten Mal können Mainframe-Kunden mit On/Off Capacity on demand zusätzliche Prozessoren innerhalb von Sekunden je nach Bedarf dazuschalten oder abschalten. So sind flexible Reaktionen auf plötzliche Anforderungsänderung möglich.
Der z990 bietet eine Leistung von bis zu 9.000 MIPS (Million Instructions per Second) auf 32 Prozessoren - das sind doppelt so viele Prozessoren und fast dreimal so viel Systemkapazität wie beim Vorgängermodell z900. Kunden können von der 1-Wege-Version bis zur 32-Wege-Version skalieren, ohne das System herunterfahren zu müssen.
Bis zu 30 logische Partitionen (LPARs) werden auf dem z990 unterstützt, doppelt so viele virtuelle Server im Vergleich zum Vorgängermodell z900. Zur idealen Plattform für die Konsolidierung von Serverfarmen wird der z990 durch die Möglichkeit, mit z/VM 4.4, der neuesten Version von IBMs Hypervisortechnologie, Hunderte von virtuellen Linux-Servern schnell aufzubauen und effektiv zu verwalten.
Der neue 16-Wege-z990 kann mehr als 11.000 Secure Socket Layer (SSL) -Transaktionen pro Sekunden bearbeiten und übertrifft damit den bisherigen Sicherheitsrekord des 16-Wege-z900 um 57 Prozent. SSL Handshakes machen die Abwicklung von Online-Bestellungen sicherer - für den Benutzer kenntlich am geschlossenen Vorhängeschloss im Browser. Damit sind sie ein entscheidender Faktor für e-business Transaktionen. Wenn mehr SSL-Transaktionen abgewickelt werden können, bedeutet das für Unternehmen, dass sie mehr Kunden gleichzeitig bedienen und damit mehr Umsatz in kürzerer Zeit generieren können.
Für Kunden, die mehr e-business Workloads auf dem Mainframe bewältigen müssen, bietet der neue z990 bis zu 512 I/O Kanäle, doppelt so viele wie das Vorgängermodell. Daneben sind jetzt bis zu 16 HiperSockets - viermal so viel wie zuvor - verfügbar, die eine High-Speed TCP/IP-Verbindung zwischen virtuellen Servern innerhalb eines z990 herstellen. IBM hat auch die neue Technologie Logical Channel Subsystems eingeführt, die eine Konsolidierung von mehreren bestehenden Mainframes auf einen größeren z990 vereinfacht. Im Vergleich zum z900 verfügt der neue z990 über viermal so viel Speicher, 256 GB statt vorher 64 GB.
Skalierbarkeit - Ein einziger z990 bietet bereits extrem hohe Kapazitäten und die Möglichkeit des "Scale-up"- und "Scale-out"-Prinzips. Bis zu 450 Millionen e-business-Transaktionen können pro Tag abgewickelt werden ("Scale-up") oder Hunderte von virtuellen Linux-Servern verwaltet werden ("Scale-out"). Eine z990 Cluster-Lösung kann bis zu 13 Milliarden Transaktionen pro Tag durchführen, was das durchschnittliche Transaktionsaufkommen innerhalb einer Woche an der New Yorker Börse übertrifft.
Virtualisierung - Die z990-Architektur unterstützt im Gegensatz zu den meisten Unix- und Intel-basierten Servern Tausende von virtuellen Linux-Servern in einer einzigen Box. Dies ist vergleichbar mit der Konsolidierung eines Fußballfeldes voller Server.
Automatisierung - Der z990 beinhaltet die IBM Intelligent Resource Director Technologie (IRD), die die Auslastung im Server je nach Prioritäten des Kunden dynamisch steuert.
Sicherheit - Der 16-Wege-z990 schafft mehr als 11.000 SSL Verschlüsselungen (SSL) pro Sekunde und sorgt so für sichere Online-Transaktionen.
Hochverfügbarkeit - Die Zuverlässigkeit des Mainframes wird in Jahrzehnten gemessen. Die Verfügbarkeit einer z990 Cluster-Lösung liegt bei 99,999 Prozent, was einer Ausfallzeit von weniger als fünf Minuten pro Jahr entspricht.
"Seit langem setzt der IBM Mainframe Maßstäbe in der Server-Technologie. Unser neuer z990 hebt die Schwelle für Computing der Mainframe-Klasse noch einmal an," so Francis Kuhlen, Vice President, IBM Systems Sales Central Region EMEA. "Daneben ist der Mainframe eine Quelle für Technologien, die wir in unserer gesamten -Produktlinie übernehmen können."
"Die Verfügbarkeit von Mainframe on demand Diensten kennzeichnet den Beginn einer neuen Ära der Datencenternutzung für unsere Kunden," so Jim Corgel, General Manager IBM e-business Hosting Services. "Mit IBMs on demand Rechenzentren bekommen große und kleine Unternehmen auf ganz neue Art Zugang zu Technologien und Anwendungen. Diese IBM Zentren liefern Rechenleistung und Speicherkapazität, und verwalten Tausende wichtiger Geschäftsanwendungen für Unternehmen jeder Größe."
Neues Chip-Design
Das Herz des z990 ist das IBM Multichip Module (MCM) - eine dichte, hochentwickelte Halbleiter- und Packaging-Technologie. Das überarbeitete 9,4 cm x 9,4 cm x 1,9 cm Modul ist so klein, dass es auf eine Handfläche passt. Auf 101 Schichten keramischem Glas sitzen 16 Chips, die über 500 Meter Leitungen mit über 5000 I/O Pins verbunden sind. Mit dem neuen, halb so großen MCM ist der z990 in der Lage, mit der gleichen Fläche dreimal soviel Prozessor-Kapazität zu liefern wie der z900. Das Modul nutzt die Kupfer- and Silicon-on-Insulator (SOI)-Technologie von IBM und enthält über 3,2 Milliarden Transistoren. Diese von der IBM Chip-Entwicklung in Burlington konzeptionierte und entwickelte Technologie bietet Vorteile in Leistung, Stromverbrauch und Zuverlässigkeit. Zusätzlich erzielt das neue superskalare Mikroprozessor-Design des z990 bis zu 60 Prozent Leisungsteigerung für Linux, e-business und traditionelle Workloads.
Business Continuity Lösungen
Darüber hinaus stattet die IBM Systems Group den IBM TotalStorage Enterprise Storage Server (Codename Shark) mit neuen Merkmalen aus: Er bietet ab sofort Stand-by Speicher-Kapazität für den z990. Kunden können damit ihre Datenspeicher gemäß ihrer Geschäftsanforderungen auf bis zu sieben Terabyte verdoppeln. Außerdem verfügt der IBM TotalStorage Enterprise Storage Server jetzt über FlashCopy v.2 und Peer-to-Peer Remote Copy v.2 und ermöglicht dem z990 damit eine verbesserte Datenspiegelung und Business Continuity-Funktionen.
Software Integration
Für den z990 ist der IBM Websphere Application Server für 7/OS, v.5 verfügbar. Er unterstützt die neuesten J2EE und Web Services Standards und bietet flexible Preis-Optionen. Die Websphere Entwicklungswerkzeuge für z/OS basieren auf der Eclipse Open Source Toolintegration Plattform und vereinfachen die Entwicklungsumgebung erheblich. Mit ihrer Hilfe können Anwendungen einmalig entwickelt und dann auf jeder anderen WebSphere Umgebung eingesetzt werden.
IBM gibt darüber hinaus ein Beta-Programm für die neue Version seiner DB2 Universal Database bekannt, das speziell auf den z990 ausgerichtet ist. Die neue Datenbank nutzt die 64-Bit-Adressierung auf dem Mainframe und erleichtert die Portierung von populären UNIX- und Windows-Anwendungen auf DB2 auf dem Mainframe. Zu den weiteren Verbesserungen gehört die Möglichkeit, eine Datenbank bei laufendem Betrieb ohne Service-Unterbrechung zu ändern sowie bessere Unterstützung für XML, SQL und Java.
IBM Tivoli Software stellt in Ergänzung neue umfangreiche Systemmanagement-Produkte vor, die z/OS und OS/390 Betriebsumgebungen verbessern. Eine neue Technologie mit dem Namen Tivoli Management Portal bietet jetzt einen zentralen Kontrollpunkt, um so die Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Effizienz einer Infrastruktur sicher zu stellen. Diese Verbesserung im Management von zSeries-Lösungen führt zu Kostenersparnissen der IBM Kunden.
Software-Preisänderungen
Im Bereich der Workload-abhängigen Software-Preisstruktur (Workload License Charge, WLC) stellt IBM Änderungen vor. Der Einstiegspunkt für Produkte mit WLC-abhängigen variablen Preisen wird nach unten verlagert und gibt Kunden die Übersichtlichkeit und Flexibilität. Kleinere e-business Anforderungen und traditionelle Workloads können ökonomischer verwaltet werden.
Neue Finanzierungsoptionen
IBM Global Financing stellt mit Total Solution Financing ein neues Finanzierungsmodell vor, das den Kunden den Umgang mit unvorhersehbaren oder variablen Kosten erleichtern soll. Neu ist jetzt die Finanzierung von On/Off Capacity on demand Kosten, die es Kunden ermöglicht, Kapazitäten je nach Bedarf - auf täglicher Basis - finanziell günstig in Anspruch zu nehmen. IBM Kunden können ab sofort sowohl die langfristige Nutzung einer IT-Infrastruktur für einen festen Zeitraum finanzieren als auch die kurzfristige Nutzung von On/Off Capacity on demand oder Kapazitäts-Backup.
Verfügbarkeit
Die IBM z990 Modelle AO16 und B16 sind ab 16. Juni 2003 erhältlich. Die Modelle C24 und D32 kommen am 31. Oktober 2003 auf den Markt. On/Off Capacity on demand Funktionalitäten sind ab September 2003 verfügbar. Secure Key Cryptography sowie die Unterstützung für 30 LPARs und die z/OS Nutzung von 512 I/O Kanälen ist ab Oktober diesen Jahres lieferbar.