Die IBM Studie „CIO Leadership Forum Survey“, für die weltweit über 170 CIOs von führenden Unternehmen befragt wurden, untermauert den Trend, dass sich die Rolle der IT-Leiter und CIOs dramatisch verändert. Während die IT-Chefs bisher häufig ein isoliertes Silo-Dasein führten und nur die IT-Technologie bereitstellten, sollen sie zukünftig viel stärker in strategische Unternehmensentscheidungen eingebunden werden. Laut der aktuellen IBM Studie ist dies auch ein dringendes Anliegen der CIOs: Für 92 Prozent der Befragten ist es wichtig oder sogar entscheidend, dass ihr Einfluss auf die Geschäftsleitung erweitert wird. 86 Prozent betrachten es als große Chance für ihr Unternehmen, gemeinsam mit der Geschäftsführung Strategien zu entwickeln und zu formen.
Gleichzeitig könnte hier jedoch in vielen Unternehmen noch wesentlich mehr getan werden: 34 Prozent der befragten IT-Leiter haben bisher keine offizielle Funktion innerhalb der Führungsebene. Verhindert wird eine stärkere Beteiligung an der Unternehmensführung laut 31 Prozent der befragten CIOs durch eine Fehleinschätzung der Rolle des IT-Leiters.
Um diese Situation zu verändern, ist einer anderen Studie, der „IBM Global CEO Study“, zufolge vor allem das Engagement der Geschäftsführung gefragt.
Denn hier ergibt sich ein deutliches Missverhältnis zwischen Wunsch und Wirklichkeit: Laut der CEO Studie, in der weltweit 750 Geschäftsführer befragt wurden, haben bereits 80 Prozent der CEOs (Chief Executive Officers) erkannt, dass die Zusammenführung von Geschäftsstrategie und IT sehr wichtig ist. Allerdings gaben nur 45 Prozent der befragten CEOs an, dass sie dies ausreichend in ihren eigenen Unternehmen umgesetzt haben.
Interessant dabei ist, dass bei denjenigen Unternehmen, die sich hier als führend einstufen, der Umsatz um fünf Prozent schneller wächst als bei ihren jeweiligen Wettbewerbern. Aus diesem Grund sollten Geschäftsführer stärker dafür sorgen, dass in ihren Unternehmen die Lücke zwischen Geschäftsstrategie und Informationstechnologie geschlossen wird. Als Weg dorthin empfiehlt die IBM Studie „CIO Leadership Forum Survey“ vier zentrale Handlungsfelder, die die Rolle des CIOs stärken können: Messbarkeit, Strategie, Organisation und Kompetenz.
Unter „Messbarkeit“ fällt der Aspekt, dass IT-Leiter für ihren Beitrag zu Wachstum, Innovation und Mitarbeiterentwicklung belohnt werden. Laut CIO-Studie wollen 80 Prozent der IT-Entscheider an den Leistungen zur Geschäftsentwicklung und 79 Prozent zu Innovation und Wachstum gemessen werden. Aber lediglich 62 Prozent der Befragten sehen die Performance des IT-Betriebs als ein Maß für ihren Erfolg. Der Punkt „Strategie“ soll bewirken, dass IT-Verantwortliche früher in strategische Prozesse eingebunden werden. Die Informationstechnologie ist häufig ein guter Indikator dafür, welche neuen Möglichkeiten sich für ein Unternehmen eröffnen können. 43 Prozent der CIOs gaben an, dass sie ihre erste Aufgabe darin sehen, die Unternehmensstrategie mit zu entwickeln. Nur 26 Prozent sagten aus, dass die Implementierung ihre Kernaufgabe sei.
Mit „Organisation“ als drittes Handlungsfeld soll die Rolle des CIOs innerhalb der Führungsebene gestärkt werden. 75 Prozent der befragten IT-Leiter schlugen vor, ihren Einfluss innerhalb der Geschäftsführung zu stärken, um so die Rolle der IT in der gesamten Organisation hervorzuheben.
Mit „Kompetenzen“ ist gemeint, dass CIOs mehr Möglichkeiten erhalten sollen, ihre eigenen Fähigkeiten und Führungskompetenzen zu entwickeln.
Bereits 40 Prozent der befragten CIOs gaben an, dass sie über die IT hinaus Geschäftsverantwortung besitzen und 69 Prozent wollen zusätzliche Verantwortlichkeiten übernehmen, um nachhaltig Geschäftsprozesse zu überarbeiten und zu verändern.