Bislang liegen medizinische Daten dezentral bei Ärzten, Krankenhäusern, Therapeuten oder Krankenkassen. Die Patienten haben keinen direkten Zugriff auf ihre eigenen medizinischen Informationen und müssen Röntgenbilder und Labordaten mühsam bei verschiedenen Ärzten anfragen und zusammentragen. „Mit TK-Safe ermöglichen wir unseren Versicherten den Schritt in ein modernes Gesundheitswesen, in dem sie selbst über ihre Daten verfügen können. Derzeit haben wir völlig überholte, analoge Strukturen, die es Patienten unnötig schwer machen, an ihre eigenen Daten heranzukommen“, sagt Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. "Umso mehr freue ich mich, dass das Thema Digitalisierung jetzt auch im Bundesgesundheitsministerium ganz oben auf der Agenda steht und von der neuen Regierung den Rückenwind bekommt, um nun endlich Fahrt aufzunehmen."
Transparenz: Alle Daten auf einen Blick
Ob im Urlaub, beim Umzug in eine andere Stadt oder bei einem Arztwechsel: Mit TK-Safe hat man seine elektronische Gesundheitsakte jederzeit zur Hand. Alle relevanten Daten, die der TK über ihre Versicherten vorliegen, können diese in ihre Akte laden. So bekommen sie auf Wunsch beispielsweise ihre Impfhistorie, eine Auflistung ihrer verschreibungspflichtigen Medikamente oder Übersichten über ihre Arzt- und Zahnarztbesuche inklusive Diagnosen. Die Informationen können manuell um eigene Daten ergänzt werden. Freiverkäufliche Medikamente lassen sich per Barcodescanner hinzufügen, Arztbriefe oder Röntgenbilder können hochgeladen werden. So entsteht nach und nach eine wertvolle Übersicht über die eigene Gesundheit.
Digitales Gesundheitswesen braucht digitale Gesundheitskompetenz
In der Bevölkerung findet die elektronische Gesundheitsakte breite Zustimmung, wie eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der TK zeigt. Drei von vier Befragten halten einen Datentresor für Gesundheitsinformationen für eine gute Idee. Um sich im digitalen Gesundheitswesen zurechtzufinden und Angebote wie TK-Safe nutzen zu können, braucht es jedoch digitale Gesundheitskompetenz. Die Studie zeigt, dass 43 Prozent der Erwachsenen zwischen 18 und 70 Jahren überzeugt sind, dass sie sich in Sachen Gesundheit gut oder sehr gut auskennen. Gut drei Viertel informieren sich digital über Gesundheit. Von denen, für die das Internet keine relevante Quelle ist, fällt es drei Vierteln (76 Prozent) schwer, seriöse von unseriösen Quellen zu unterscheiden, vielen fehlt es an Vertrauen in Online-Informationen (69 Prozent), 42 Prozent haben Angst vor Panikmache und ein Drittel (33 Prozent) hat Datenschutz-Bedenken. "Deshalb ist es wichtig, dass wir nicht nur in die Entwicklung digitaler Anwendungen, sondern auch in die entsprechenden Informationsangebote investieren", so TK-Chef Baas.
Aus Daten müssen Informationen mit Nutzwert für die Versicherten werden
„Die nächste große Revolution in der Medizin sind nicht neue therapeutische oder diagnostische Maßnahmen, sondern die sinnvolle Zusammenführung und Analyse von Gesundheitsdaten“, ist Baas überzeugt. „Das reine Vorhalten von Daten bietet keinen Mehrwert, wir müssen aus ihnen Informationen machen, damit sie unseren Versicherten nutzen. Und vor allem müssen sie selbst die Hoheit über ihre eigenen Daten bekommen.“ Deshalb bestimme bei TK-Safe ausschließlich der Versicherte, was er in seiner Akte ablegen möchte und wem er die Informationen zugänglich macht. Weder die TK noch IBM können darauf zugreifen.
Datenschutz und sichere Verschlüsselung haben höchste Priorität
Die Versichertendaten werden von TK und IBM Deutschland dreifach gesichert. Die Zwei-Faktor-Authentifizierung sorgt dafür, dass die Akte ausschließlich auf einem registrierten Smartphone mit dem persönlichen Passwort innerhalb der TK-App eingesehen werden kann. Gleichzeitig werden die Daten Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Das bedeutet, dass ausschließlich der Nutzer auf seinem Smartphone die entschlüsselten Informationen sehen kann.
Bei der Entwicklung von TK-Safe stand von Beginn an der Schutz der Daten im Mittelpunkt – schließlich geht es um ein zukünftiges digitales Versorgungstool für mehr als zehn Millionen Menschen. "Datensicherheit ist ein entscheidendes Akzeptanzkriterium für die Menschen, wenn sie neue digitale Dienste wie die elektronische Gesundheitsakte TK Safe nutzen", sagt Matthias Hartmann, Geschäftsführer der IBM Deutschland GmbH. "Dies erfordert eine sicherheitsorientierte Infrastruktur.“ Umso bedeutender sei es, mit TK-Safe einen technischen Standard für die Übertragung von Daten im Gesundheitswesen zu schaffen. Bei einem Kassen- oder Arztwechsel bleiben die Daten weiterhin beim Versicherten. Sobald die Telematikinfrastruktur an den Start geht, wird TK-Safe mit dem elektronischen Patientenfach kompatibel sein. Die Daten werden in einem IBM Rechenzentrum in Deutschland gespeichert.
Vernetzung mit Krankenhäusern
Damit Versicherte künftig ihre Daten von Krankenhausaufenthalten schneller in TK-Safe einfließen lassen können, schließt die TK aktuell bundesweit Kooperationsverträge mit Kliniken. Als Vorreiter werden direkt zum Start 16 Kliniken des christlichen Gesundheitskonzerns Agaplesion gAG angebunden sein. Viele weitere Krankenhausbetreiber und Kliniksoftwareanbieter haben bereits ihre Absicht bekundet, sich anzuschließen. Sie decken mehr als die Hälfte der Krankenhausbetten in Deutschland ab. TK-Versicherte bekommen ihre Entlassungsdokumente auf Wunsch aus der Krankenhaus-Software direkt in ihre Gesundheitsakte übertragen. Dr. Markus Horneber, Vorstandsvorsitzender Agaplesion gAG, ist von TK-Safe überzeugt: "Es wird endlich Zeit, einen standardisierten Weg zu finden, auf dem die Behandlungsergebnisse den Patienten zugänglich gemacht werden. Das ist entscheidend für den Erfolg der Weiterbehandlung und bietet einen echten Mehrwert für den Patienten."