In einem ersten Schritt soll Watson helfen, die Anliegen von Kunden schneller zu erkennen, um zügiger darauf zu reagieren. Dazu wurde das System von VKB-Experten und IBM-Mitarbeitern intensiv trainiert. Es ist nun in der Lage, Unmutsäußerungen und Angebotswünsche in Kundenschreiben zu erkennen und nach verschiedenen, vorgegebenen Kategorien und emotionalen Stimmungen zu sortieren. Hierfür analysiert Watson das gesamte Schreiben des Kunden und sorgt für eine automatische Zuordnung und Priorisierung an den jeweils zuständigen Mitarbeiter. Watson arbeitet nicht nur sehr schnell, sondern überzeugte in der Umsetzung auch mit hoher Treffsicherheit, weshalb das kognitive System seit März nun auch im Regelbetrieb eingesetzt wird.
Bearbeitung von Millionen Kundenbriefen
Mehr als sieben Millionen Kundenbriefe und Mails erhält der Konzern VKB jährlich. Diese hat das Münchner Versicherungsunternehmen auch schon in der Vergangenheit mit Hilfe einer Software nach Schlagworten geordnet. Doch Watson erkennt nun darüber hinaus Zusammenhänge und kann diese richtig einordnen. Wenn ein Kunde beispielsweise schreibt: „Vielen Dank für die schnelle Schadenbearbeitung“, sich dann aber im nächsten Satz beklagt „so lange habe ich noch nie gewartet“, wird das Schreiben vom System als Unmut erkannt.
“Mit Watson können wir eine riesige heterogene Datenmenge, die einen hohen manuellen Lese- und Auswertungsaufwand beinhaltet, individueller bearbeiten“, sagt Isabella Martorell Nassl, Bereichsleiterin Betrieb im Konzern VKB. „So können wir Kundenanliegen besser verstehen und zielgerichteter mit den Kunden kommunizieren.“
Der Einsatz von Watson im Kundenservice ist jedoch erst der Anfang. Der Konzern VKB prüft derzeit weitere Einsatzmöglichkeiten. Es gibt also noch viel zu lernen für das lernende System Watson.