Laut einer aktuellen IDC-Studie zu IT Trends in der Chemie- und Pharmaindustrie in Deutschland, steht die Optimierung von Geschäftsprozessen für die befragten IT-Verantwortlichen an höchster Stelle. Mit einer Bewertung von 1,7 (1 = sehr wichtig, 5 = unwichtig) spiegelt sich das Ziel vieler Unternehmen in der Branche wider, durch effizientere Geschäftsprozesse Kosten einzusparen (Abbildung 1). Die Bedeutung der übrigen Themen wie: Allgemeine Kosteneinsparung sowie Konsolidierung und Standardisierung der IT werden mit 2,2 bzw. 2,3 bewertet, wobei die Wichtigkeit dieser beiden Themen bei größeren Unternehmen höher ausfällt, als bei mittelständischen.
„Dies deutet darauf hin, dass gerade bei Großkonzernen, die über zahlreiche Standorte verfügen, eine Standardisierung der IT besonders wichtig ist, um etwa einen "Wildwuchs" der Systeme zu vermeiden“, begründet Joachim Benner, Research Analyst bei IDC in Frankfurt, diese Tendenz. Als Beispiel sei hier BASF genannt, die ein umfassendes, weltweites Standardisierungsprojekt für die Hard- und Software durchführte. Das Ergebnis: Insbesondere im Support und in der Wartung konnten hier erhebliche Kosten eingespart werden.
Des Weiteren findet man In der Chemie- und Pharmaindustrie eine Vielzahl von Vorschriften und Regelungen. So sind beispielsweise unzählige Transportbestimmungen, Sicherheitsstandards oder Arzneimittelbestimmungen zu beachten. An die IT werden daher besonders hohe Anforderungen gestellt, etwa bei der Dokumentation von Prozessen. Der Umgang mit diesen Compliance-Anforderungen wurde aus IT-Sicht mit einem Wert von 2,6 eingestuft. Dabei zeigen sich allerdings Unterschiede in den verschiedenen Sparten. Besonders wichtig ist Compliance für die IT der Pharmaunternehmen; von ihnen wurde das Thema mit 2,0 deutlich höher bewertet als in den übrigen Sparten.
Maßnahmen zur Optimierung von Geschäftsprozessen:
Eine Optimierung der Geschäftsprozesse durch eine konsequente Automatisierung von Arbeitsabläufen will die Mehrzahl der Befragten (69%) erreichen. Gerade hier spielt der Einsatz von IT eine wichtige Rolle. Für eine Optimierung der Produktionsplanung entscheiden sich 60 Prozent der befragten Unternehmen. Hierzu können beispielsweise Supply Chain Management (SCM)-Module, Manufacturing Execution Systeme (MES) oder Product Lifecycle Management (PLM)- Software beitragen. Mehr als die Hälfte der Befragten glaubt, dass sie durch den Einsatz von mobilen Lösungen die angestrebte Effizienzsteigerung erreichen kann. Insbesondere im Außendienst der Pharmaunternehmen hat sich gezeigt, dass mobile Lösungen große Vorteile bringen. Aber auch in den zum Teil sehr weitläufigen Produktionsanlagen erscheinen mobile Lösungen sinnvoll.
Insgesamt zeigt die IDC-Studie, dass für die Mehrzahl der Befragten das Thema Optimierung sehr wichtig ist. Lediglich eine verschwindend niedrige Zahl von zwei Prozent sehen keinen Handlungsbedarf.
Die Chemie- und Pharmaindustrie durchläuft seit mehreren Jahren einen grundlegenden Restrukturierungsprozess, der noch nicht abgeschlossen ist. Durch die zunehmende Globalisierung und den fortwährenden Wettbewerbsdruck müssen ständig neue Einsparungspotenziale erschlossen werden. Die IT spielt daher eine immer größere Rolle, damit dieses Ziel erfolgreich umgesetzt werden kann. Erkannt haben dies die Mehrzahl der Geschäftsführer und Vorstände in den Unternehmen, die mit 71 Prozent auch die Treiber für den Einsatz von IT-Lösungen sind, gefolgt von den IT-Abteilungen mit 65 Prozent.
Mit der IDC Studie „ IT-Trends in der Chemie- und Pharmaindustrie in Deutschland, 2007“ erhalten IT-Anbieter wertvolle Informationen, die helfen, den künftigen Markterfolg in diesem Segment zu sichern.
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Die Biografie von Joachim Benner finden Sie unter dem nachstehenden Link:
http://www.idc.com/...