IDC erwartet für den IT-Services-Markt in der Schweiz kurzfristig als auch bis Ende 2011 eine positive Entwicklung. Zu diesem Ergebnis führt die aktuelle IDC-Studie „Der Markt für IT-Services in der Schweiz 2006-2011“.
Verglichen mit dem gesamten IT-Services Markt werden laut der IDC-Studie die beiden größten Bereiche Outsourcing (36%) und Systems Integration (24 %) überdurchschnittlich bis 2011 wachsen. Die Unternehmen erkennen vermehrt die Chancen, die sich durch die Reduzierung der IT-Fertigungstiefe ergeben. "Geschäftstätigkeiten – die nicht zum Kerngeschäft zählen – werden zunehmend ausgelagert. Der Hauptgrund für eine Auslagerung sind primär Kosteneinsparungen, die sich kurzfristig vorweisen lassen. Dabei spielt der Zugang zu moderner und innovativer Technologie eine untergeordnete Rolle und dient als Mittel zum Zweck", kommentiert IDC Research Analyst Matthias Kraus.
Der drittgrößte Bereich Deploy und Support hingegen wird in diesem Jahr weniger als ein Prozent wachsen. Des Weiteren verkleinert sich 2007 das Volumen des Sub-Segmentes Hardware. Die Kosten für Instandhaltungs-Service können aufgrund des Preisverfalls auf dem Hardwaremarkt teurer sein als das eigentliche Gerät. Zum anderen sind Installation und Wartung meist in umfassenden Outsourcing-Verträgen integriert.
Dabei beobachtet IDC den Trend zu kürzeren Vertragslaufzeiten und weniger Abschlüsse von Großprojekten. "Die Unternehmen wählen lieber mehrere Anbieter, die sich – im Sinne von "Best of Breed" – auf bestimmte Themen oder Branchen spezialisiert haben und dadurch größere Kosteneinsparungen erzielen können. Mit dieser Multi-Sourcing-Strategie sinkt die Abhängigkeit von einem Generalunternehmen, jedoch erhöht sich gleichzeitig der Koordinationsaufwand für das Projekt- und Partnermanagement",so Kraus.
Banken und Versicherungen sind mit einem Anteil von 26 Prozent 2006 der größte vertikale Markt innerhalb des Schweizer Marktes für IT-Services. Insgesamt konnten die Anbieter von IT-Dienstleistungen in der Finanzbranche einen Umsatz von rund 1,5 Mrd. US-Dollar erzielen. Es folgen Industrieunternehmen sowie die öffentliche Verwaltung, die trotz hoher Gewinne und Steuereinnahmen weiterhin unter starkem Wettbewerbs- und Kostendruck stehen. Jedoch entstehen durch die positive Geschäftsentwicklung finanzielle Spielräume, um IT-Investitionen zu tätigen, die wiederum das Ziel Kosteneinsparungen verfolgen.
Unter den Top 10 der größten IT-Anbieter im Schweizer Markt für IT-Services gibt es keine wesentliche Veränderung bis auf eine Ausnahme. Die Swisscom IT Services rückte durch die Übernahme von Comit von Platz fünf auf zwei vor und beansprucht rund fünf Prozent des Marktes. Auf Position drei folgt mit geringem Abstand EDS. IBM bleibt mit einem Marktanteil von über elf Prozent und deutlichem Abstand Schweizer IT-Services Marktführer. Die zehn größten IT-Dienstleister erweiterten 2006 ihren kumulierten Anteil am Gesamtmarkt leicht auf jetzt 40 Prozent.
Der Wettbewerbsdruck bleibt trotz verbesserter Wachstumsaussichten auch 2007 hoch und zwingt somit IT-Dienstleister, neue Märkte zu erschließen. Große IT-Services-Anbieter wollen zudem den gehobenen Mittelstand als Neukunden gewinnen. Doch gerade in diesem Segment gelten andere Regeln. Entgegen aller Marketingbotschaften beginnen die Anbieter aber erst langsam, ihre Produkte und Dienstleistungen sowie Marketing und Vertrieb auf die besonderen Bedürfnisse dieser Zielgruppe auszurichten.
Weiterführende Informationen sind in der aktuellen IDC-Studie "Der Markt für IT-Services in der Schweiz, 2006-2011" erhältlich.
Bildhinweis: Die Biografie von Matthias Kraus finden Sie unter dem nachstehenden Link:
http://www.idc.com/...