Lehren aus der Pandemie
Die Corona-Pandemie hat mehr als deutlich gezeigt, wie wichtig Mobilität für Unternehmen und Menschen ist. Gestörte Lieferketten und Engpässe durch Reiseverbote sind dabei nur zwei Beispiele, welche Folgen Einschränkungen der Mobilität haben können.
Auf der anderen Seite hat die Pandemie aber auch gezeigt, dass weniger Mobilität zu weniger CO2-Ausstößen führt. Mit Blick auf den Klimawandel muss Mobilität deshalb neu gedacht werden. Dabei hat das Coronavirus diesen Wandel durchaus beschleunigt. Das gilt insbesondere für die Mobilität in Städten.
Denn hier machen lauter Verkehr und unangenehme Abgase das Leben weniger lebenswert. Der Rückbau autozentrierter Städte soll dies ändern. Straßen und Parkplätze werden hierbei zunehmend in öffentliche Räume umgewandelt, Radwege und Bürgersteige ausgebaut und der öffentliche Nahverkehr priorisiert.
Mit Shared Mobility gemeinsam mobil
Dabei wächst auch das Angebot an Shared Mobility. Ob Autos, Lastenräder oder Roller – in Städten können sich Bewohner bereits jetzt unterschiedlichste Fahrzeuge für einen bestimmten Zeitraum leihen. Der Besitz eines eigenen Autos oder Rollers kann dadurch weniger relevant werden.
Shared Mobility verändert daneben auch den Flächenverbrauch. Wenn Städter keine eigenen Autos mehr besitzen, werden auch weniger Parkplätze benötigt. Gleichzeitig beruhigt sich der innerstädtische Autoverkehr, während mehr Räume für Radfahrer und Fußgänger geschaffen werden können. Ein Vorteil dieses Effekts: Das Stadtbild der Zukunft kann sich verändern und bringt mehr Leben in zentrale Lagen.
Mit E-Mobilität ins postfossile Zeitalter
Ein Baustein für die Entwicklung zu menschenzentrierten Städten kann die Nutzung nicht-fossiler Brennstoffe sein. Dabei ist E-Mobilität aktuell eine der ersten Alternativen. Norwegen, Großbritannien und selbst China wollen ebenso wie Deutschland in Zukunft nur noch umweltfreundliche Fahrzeuge zulassen. Das Ende der Verbrennungsmotoren ist damit mehr oder weniger besiegelt und E-Mobility kann zum primären Antrieb werden.
E-Mobilität heißt dabei nicht nur emissionsfrei, sondern auch leiser. Gerade Menschen in der Stadt können davon profitieren. Denn E-Autos bedeuten weniger Lärmbelästigung und weniger gesundheitsschädliche Abgase.
Und auch wenn die Technologie noch nicht perfekt ist, bringt sie für Menschen schon jetzt eine höhere Lebensqualität sowie für Unternehmen und Wirtschaft neue Wachstumschancen. Insbesondere Anbieter klassischer Mobilität wie Automobilhersteller, Airlines oder Bahnbetreiber werden dieses neue Selbstverständnis am meisten zu spüren bekommen.
Sie müssen sich anpassen – oder werden reaktiv die Auswirkungen spüren. Besonders Dienstleistungen rund um das vernetzte Fahren sowie die Bereitstellung von intelligenten Ladeinfrastrukturen samt Abrechnungsmodellen werden in Zukunft noch stärker nachgefragt und Mobilität wird dank zahlreicher Apps und Angebote immer mehr zum Seamless Service.
Coopetition statt Competition
Damit sich die Elektromobilität als flächendeckendes Zukunftsmodell etablieren kann, sollten die einzelnen Akteure zusammenarbeiten. Hier kommt das Konzept der Coopetition zum Einsatz. Hierbei treten große wie kleine Unternehmen in einen Kooperationswettbewerb. Partnerschaften zwischen Automobilherstellern und anderen Mobilitätsunternehmen sollten zur neuen Normalität werden. Das Ziel: Gemeinsam nachhaltige Konzepte, innovative Technologien und grüne Geschäftsmodelle vorantreiben.
Statt Abschottung und größtmögliche Gewinne zählt für die Mobilität der Zukunft also ein offener Markt mit Mehrwert für Kunden. Die Branche muss sich nach innen und außen öffnen, um Potenziale ausschöpfen und Risiken minimieren zu können.
Mit der E-Mobilität mischt ein Megatrend aktuell den gesamten Markt auf, auch bestärkt durch politische Vorgaben. Während wird dadurch zumindest ungefähr wissen, in welche Richtung es gehen soll, bleibt es dennoch weiter spannend, wenn es um die Zukunft der Mobilität geht.