Zunächst rollen wir die Sachlage von hinten auf. Unabhängig von ihrem Befinden hielten 204 (68%) der befragten Personen die Zeitumstellung im Allgemeinen für unnütz und waren der Meinung, dass sie jeder Daseins-Berechtigung entbehrt. Eingeführt wurde sie aus zwei Gründen. Zum einen sollten, durch eine effizientere Ausnutzung des Tageslichtes, Energiekosten gespart werden. Zum anderen wurde es als ausschlaggebender Vorteil für die arbeitende Bevölkerung angesehen, abends eine Stunde mehr vom hellen Tag erleben zu können. Punkt 1 hat sich erwiesener Weise als falsch herausgestellt und auch Punkt 2 hat nicht den gewünschten Effekt erzielt. Das bestätigten auch die Befragten, rund 64% gaben an, dass sie nicht das Gefühl haben einen wirklichen Nutzen aus der längeren Hellphase ziehen zu können.
Es ist kaum verwunderlich, dass ein Großteil der User stärker mit der Umstellung auf die Sommerzeit zu kämpfen hat. Jeden letzten Sonntag im März klaut sie uns frech eine Stunde Lebenszeit. Auf die Frage welche der beiden Umstellungen sich negativer auswirke, antworteten 65% Personen mit der Sommerzeit-Umstellung. Resultat des Stunden-Diebstahls: 37% der Befragten gaben an, sich deutlich weniger produktiv bei der Arbeit zu fühlen, rund 22% verspürten einen leichten bis mittelstarken Rückgang der Arbeitskraft, keine Veränderung erlebten 30%, während 11% sogar angaben einen kleinen Aufschwung zu erleben. Im Vergleich dazu fühlten sich zur Winterzeit-Umstellung immerhin 29% der Personen deutlich in ihrer Arbeitsenergie beeinflusst.
Doch warum beeinträchtigt die Zeitumstellung unsere Arbeitsleistung derart? Man könnte meinen, dass eine Stunde, egal ob vor oder zurück, gar nicht so viel ausmachen dürfte. Und dennoch gaben 75% der Betroffenen an, sich in den folgenden Tagen schlapp und übermäßig müde zu fühlen, 43% von ihnen leiden an regelrechten Einschlafproblemen und Schlafstörungen. Konzentrationsprobleme am Arbeitsplatz können rund 36% der User verzeichnen, unter depressiven Stimmungen litten immerhin 5% der Arbeitnehmer. Kein Wunder also, dass sich die Zeitumstellung erheblich auf den Arbeitsalltag auswirkt, denn obwohl der Zeitunterschied gering ist, bewirkt der kollektive Mini-Jetlag große Effekte auf den Hormonhaushalt des Körpers und bringt nicht nur Schlaf- sondern auch Essgewohnheiten durcheinander. Es wird vermutet, dass Frauen häufiger und stärker damit zu kämpfen haben, sich wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dies wird auch durch die Studie einmal mehr bestätigt, 64% der Befragten die mit Problemen bei der Zeitumstellung jonglieren, gehören dem weiblichen Geschlecht an. Wobei festzuhalten ist, dass die Zeitumstellung sichtbareren Einfluss auf das vermeintlich stärkere Geschlecht nimmt, denn sie sind es, die mit 15% häufiger an den folgenden Montagen zu spät bei der Arbeit erschienen, bei den pflichtbewussten Damen waren es nur 6%.
Es ist also ein deutlicher Zusammenhang zwischen Zeitumstellung und abnehmender Arbeitsproduktivität bei Arbeitnehmern zu verzeichnen, der Körper braucht naturgemäß ein paar Tage um sich an den veränderten Biorhythmus zu gewöhnen. Bis dahin ist sie nicht nur für so manchen Arbeitnehmer eine Qual sondern auch für Arbeitgeber negativ behaftet. Zeit für eine Umstellung?