- Google droht im Zusammenhang mit "Street View" Bußgeldverfahren
- PC-WELT analysiert das System des Datensammlers Google und zeigt, wie sich Anwender diesem Einfluss entziehen können
- Nutzer sollten anonymen Proxy-Server verwenden und das Speichern von Cookies verweigern
- Keine vertraulichen Daten in "Google Text & Tabellen" speichern
- De-Installierung der "Google Toolbar" ratsam
Google ist weltweit die erfolgreichste und mächtigste Internet-Suchmaschine. Doch spätestens seit der heftigen Kritik an Googles Dienst "Street View" hat die einst fröhlichbunt vernetzte Welt des Internetkonzerns aus dem kalifornischen Mountain View Risse bekommen. So ermittelt derzeit die Staatsanwaltschaft Hamburg wegen der Erhebung von privaten WLAN-Netzen während der Einsatzfahrten zu "Street View". "Nach Abschluss dieser Ermittlungen wird man sehen, ob wir ein Bußgeldverfahren gegen Google einleiten werden", sagt der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, Prof. Dr. Johannes Caspar, gegenüber PC-WELT.
Verbraucher- und Datenschützer beobachten die Datensammelwut von Google mit Sorgen. Denn über Google-Dienste wie "Text & Tabellen", "Analytics" oder "Toolbar" legt das Unternehmen fleißig Nutzerprofile an und kann auf diese Weise zum Beispiel identifizieren, wonach Anwender suchen, wo sie sich befinden, was sie anklicken und kaufen, welche Fotos sie sich ansehen und vieles mehr. In ihrer aktuellen Ausgabe (8/2010) analysiert die PC-WELT ausführlich das System des Datensammlers Google und gibt Tipps, wie sich Anwender mit einfachen Maßnahmen diesem Einfluss entziehen und ihre Privatsphäre im Internet besser schützen können.
Zwar ist es fast unmöglich, dem fein gesponnenen Netz von Google zu entkommen, doch wer im Internet weitgehend anonym bleiben möchte, sollte einige Grundregeln beachten. So legt Google auf jedem Computer ein so genanntes "Cookie" ab, eine kleine Textdatei, die zwei Jahre lang gültig ist und dazu dient, einen PC immer wieder zu identifizieren. Alle Produkte von Google haben das Ziel, Computern aufgrund der festgestellten Nutzung passende Produkte, Suchergebnisse und Werbung zu präsentieren. Um das zu verhindern, sollten Anwender einen anonymen Proxy-Server benutzen und das Speichern von Cookies in den Browser-Einstellungen verweigern. Mit Proxys arbeitet auch die Firefox-Erweiterung "Googlesharing" - damit können sich Google-Nutzer unkenntlich machen. Darüber hinaus sollte der Internet-Browser so eingestellt sein, dass er nach jeder Sitzung die Surfspuren vernichtet.
Vorsicht ist auch bei Googles kostenloser Büro-Software "Text & Tabellen" geboten, die komplett auf Google-Servern im Internet läuft. Besonders vertrauliche Schreiben und Kalkulationen sollten Anwender weiterhin mit den herkömmlichen Office-Programmen am Computer anfertigen. Auch für unterwegs sind solche Unterlagen auf einem verschlüsselten USB-Stick besser aufgehoben als im Internet, so PC-WELT .
Die Internet-Browser-Erweiterung "Google Toolbar" erscheint mit ihrem Suchfenster zunächst sehr nützlich. Vielmehr aber ist sie eine Einladung des Nutzers an Google, ihm bei allen Internetaktivitäten über die Schulter schauen zu lassen. Wer sich davor schützen möchte, kann die "Google Toolbar" im Menüpunkt "Systemsteuerung" am PC schnell und einfach deinstallieren.