Wenn es ein Thema gibt, das die Gesellschaft und die rund 8 Milliarden Menschen auf der Welt in den nächsten Jahren beschäftigen wird, dann ist es: Wasser. Wasser, dessen Verfügbarkeit nicht nur verantwortlich für die Ernährung aller Lebewesen auf dieser Erde entscheidend ist, sondern auch, und das jetzt schon, für soziale Spannungen zwischen verschiedenen Ländern sorgen wird.
Aber nicht allein die Verfügbarkeit von Wasser ist entscheidend. Denn um diese sicherzustellen, werden Fragen wie Aufbereitung, Transport, Qualität und Nachhaltigkeit mit ihr einhergehen.
„Mit dem Klimawandel wird das Risiko von Wasserstress auch in Deutschland zunehmen. Wir müssen lernen, unsere Infrastrukturen, die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen und letztlich auch unseren Lebensstil so anzupassen, dass die kostbare Ressource Wasser geschont und bestmöglich genutzt wird.“ beginnt Prof. Dr. rer. nat. Michael Stelter vom Fraunhofer IKTS seine Ausführung beim Forschungscluster.
Aus diesem Grund entstand auch das Forschungscluster ThWIC unter der Führung der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Hier treffen Akteure aus Wissenschaft und Industrie aufeinander, um interdisziplinär zu forschen und eine zeitnahe Überführung der Forschungsergebnisse in die Praxis zu gewährleisten.
Die Ilmenauer ifesca GmbH ist Teil des Projekts "KontiMonit", was für kontinuierliches Monitoring steht. Dieses Projekt ist eines der größten und bedeutendsten im Cluster. Es arbeiten allein sieben Akteure aus Forschung und Wirtschaft zusammen. Bei diesem Projekt soll der chemische Sauerstoffbedarf in Kläranlagen gemessen werden. Dabei wird ein neuer Sensor entwickelt, welcher für die Wasserwirtschaft sehr interessant ist. Dieser misst den chemischen Sauerstoff in Echtzeit und bildet damit die Grundlage für neue Formen der Wassergüte-Prognostik.
„Wasserfragen fordern Innovationen - radikale und disruptive Innovationen…Dazu müssen beispielsweise im Bereich der Güter- und Qualitätsüberwachung neue Sensortechniken entwickelt werden, die eine umfassende, kontinuierliche und digitale Echtzeitauswertung in Flüssen und Seen, im Grundwasser und in den Rohrleitungssystemen ermöglichen.“ beschwört Prof. Michael Stelter weiter mit dem Blick in die Zukunft.
Die herkömmliche Methode zur Bestimmung des Sauerstoffbedarfs (CSB) birgt oft Probleme, wie beispielsweise die Verwendung umweltschädlicher Chemikalien, hohen Zeitaufwand durch händische Entnahme von Proben und die fehlende Möglichkeit einer kontinuierlichen CSB-Bestimmung. Im KontiMonit-Projekt wird daher eine neuartige Sensorik entwickelt, um diese Problematik zu reduzieren.
Die ifesca GmbH ist Prognosespezialist und in dem Projekt Partner, um zunächst die Daten zu verwalten, zu visualisieren und später vorherzusagen. Sollte der CSB-Wert prognostizierbar sein, so betritt die ifesca GmbH Neuland und kann eine neuartige Dienstleistung für Wasserversorgungsbetriebe anbieten.
Nähere Informationen zum Entwicklungsstand der Projekte und zu ifesca selbst finden Sie unter:
https://www.ifesca.de/
https://www.thwic.uni-jena.de/projekte/kontimonit