Konsens besteht dagegen bei den weiteren Infrastrukturprojekten in der Region zwischen IHK, Stadt Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis. Die S-Bahn-Linie 13 soll zwischen 2010 und 2014 zwischen Troisdorf und Oberkassel fertiggestellt werden mit zwei Haltepunkten auf Troisdorfer und vier Haltepunkten auf Bonner Stadtgebiet. "Wir wünschen uns für die Zukunft eine Verlängerung der S 13 über die Südbrücke ins Bonner Bundesviertel bis zum Hauptbahnhof", so Kurt Schmitz-Temming, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Bonn/Rhein-Sieg. Alternativ gebe es auch Überlegungen hinsichtlich einer Weiterführung nach Süden Richtung Linz. Dringenden Handlungsbedarf sehen Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis beim Ausbau der Bahnstrecke RB 23 Bonn-Euskirchen mit einer Zweigleisigkeit zwischen Duisdorf und Witterschlick und vier neuen Haltepunkten in Rheinbach und Bonn. Handlungsbedarf sieht Brodehl nach wie vor im Bonner Westen, wo die Hardtbergbahn unverzichtbar für die Anbindung der westlichen Bonner Stadtteile sei. Von einer S-Bahn-Anbindung von der Weststadt über Endenich, Duisdorf, Brüser Berg bis Hardtberg profitierten 35.000 Einwohner und 18.000 Beschäftigte. Den geschätzten 20.000 Fahrgästen stehen jedoch Investitionskosten von rund 200 Millionen Euro im Weg.
Für die IHK ist eine bessere Abstimmung der einzelnen Verkehrsträger in der Region vonnöten, ferner dürfe auch eine Schienenanbindung zusätzlicher Gewerbebetriebe nicht aus den Augen verloren werden, so Schmitz-Temming. Schließlich wird der Bonner Hafen Graurheindorf mit Investitionen über zehn Millionen Euro weiter als Gateway der Region ausgebaut. Maßnahmen sind u. a. die Sanierung und Verlängerung der Spundwand, die Errichtung einer zweiten Containerbrücke sowie der Ausbau der Verkehrswege und der Umbau der Hafeneinfahrt. Letztlich sollen sich die Staukapazitäten im Hafen um 66 Prozent erhöhen. "Wir stehen auch in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu unseren Investitionen", sagte Alfons Söns, Am Zehnhoff-Söns GmbH.