Hindenberg: "Jahr für Jahr gewinnen wir mehrere hundert neue Ausbildungsbetriebe, die dafür in die Bresche springen. Wenn die Krise nicht zu lange dauert, werden wir auch in diesem Ausbildungsjahr wieder ein gutes Ergebnis schaffen, ob wir aber die Rekordzahlen von 2008 wieder erreichen können, ist zur Zeit nicht absehbar. Demografischer Wandel und Fachkräftemangel wirken sich belebend auf den Ausbildungsmarkt in unserer Region aus. Viele Unternehmen setzen langfristig auf Ausbildung und hoffen, das die wirtschaftliche Krise nur von kurzer bis mittelfristiger Dauer ist." So geben 40,5 Prozent der Unternehmen an, dass ihre Geschäftserwartungen kaum Einfluss auf ihre Ausbildungsbereitschaft haben, bei 38,1 Prozent ist der Einfluss merklich, aber nicht entscheidend. Lediglich 21,5 Prozent der Unternehmen machen ihre Ausbildungsbereitschaft von den Geschäftserwartungen abhängig.
Nach wie vor problematisch ist die Qualität der Bewerbungen: 64 Prozent der Unternehmen berichten von ausreichend Bewerbungen, wobei die Qualität der Bewerber aber spürbar nachlasse. 13,8 Prozent beklagen einen deutlichen Rückgang der Bewerbungen, 22,2 Prozent sind mit Zahl und Qualität der Bewerber zufrieden. So konnten 18,2 Prozent der Unternehmen 2008 nicht alle Ausbildungsplätze besetzen. "Hier gilt es, zusätzliches Personal in unserer Region noch zu heben", so Hindenberg. Die Wirtschaft engagiere sich dabei auch in finanziell erheblichem Maße etwa beim "Haus der Berufsvorbereitung", wo zur Zeit 76 Schülerinnen und Schüler fit für ihren zukünftigen Ausbildungsplatz gemacht werden. Ausbildung sei kein Selbstzweck, sondern diene in erster Linie zur Fachkräftesicherung in den kleinen und mittelständischen Unternehmen in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis. Deshalb appelliert die IHK Bonn/Rhein-Sieg an alle Unternehmen, in ihrer Ausbildungsbereitschaft nicht nachzulassen