NRW-weit ist Weber der erste EZ-Scout bei einer Industrie- und Handelskammer, die IHK Bonn/Rhein-Sieg nimmt damit eine Vorreiterrolle ein. Laut Weber erfreut sich insbesondere das develoPPP-Programm großer Beliebtheit bei Unternehmen: "Gefördert werden Projekte in einem Entwicklungs- oder Schwellenland mit einer direkten Finanzierung von bis zu 200.000 Euro. Voraussetzungen sind unternehmerisches Gewinnstreben und entwicklungspolitischer Nutzen. Das Unternehmen muss dabei einen Mindest-Jahresumsatz von einer Million Euro machen, über zehn Mitarbeiter verfügen und drei Jahre am Markt sein." Interessante Zielländer seien Brasilien, Mexiko, Indonesien, aber auch Russland und China. "Die Programme erstrecken sich eben auch auf aufstrebende Schwellenländer, was viele Unternehmen nicht wissen", so der EZ-Scout.
Er hat aber auch ein Projekt zwischen Don Bosco in Bonn und einem NRW-Unternehmen initiiert, das in Marokko mit zwei Berufsbildungszentren im Bereich der Ausbildung von Fachkräften für die Photovoltaikbranche kooperiert. Weber: "Förderfähig sind z. B. die Qualifizierung von Mitarbeitern vor Ort, der Einsatz klimafreundlicher Technologien oder die Einführung von Sozialstandards in Produktionsstätten. Wirtschaftliches Wachstum findet heute vorwiegend in Entwicklungs- und Schwellenländern statt. Davon können auch Unternehmen in der Region Bonn/Rhein-Sieg und in NRW profitieren."
Weber steht den regionalen Unternehmen als kompetenter Ansprechpartner zu unternehmerisch interessanten entwicklungsländerspezifischen Fragestellungen zur Verfügung. Insbesondere bietet er eine individuelle Beratung zu Förderinstrumenten und -möglichkeiten im Rahmen von Programmen für Unternehmen an und vermittelt den Kontakt zu relevanten Wirtschaftsprojekten in Ländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Zudem besteht die Möglichkeit, eine konkrete Unterstützung bei einer geplanten Teilnahme an Förderprogrammen zu erhalten. Darüber hinaus informiert er Unternehmen über Länderschwerpunkte der Entwicklungszusammenarbeit mit Potenzial für Kooperationen mit der Privatwirtschaft. Auf diese Weise stellt der EZ-Scout eine Anlaufstelle für die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Entwicklungszusammenarbeit dar und zeigt Möglichkeiten auf, gemeinsam mit der deutschen Entwicklungszusammenarbeit den Einstieg in neue Märkte zu finden.
Mit der Entsendung von EZ-Scouts stellt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) deutschen Unternehmen fachkundige Berater mit entwicklungspolitischem Know-how zur Verfügung. EZ-Scout Gerhard Weber ist bei der IHK Bonn/Rhein-Sieg, Bonner Talweg 17, 53113 Bonn, unter Telefon 0228/2284-171, E-Mail weber@bonn.ihk.de, zu erreichen. Vor seiner Tätigkeit als EZ-Scout war Weber viele Jahre bei der sequa gGmbH in Bonn als Projektmanager tätig. Die sequa agiert als Bindeglied zwischen Privatwirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit und mobilisiert dafür das Know-how ihrer Gesellschafter BDA, BDI, DIHK, ZDH und GIZ. Er hat dadurch die Seite der Entwicklungszusammenarbeit intensiv erlebt und kann diese Erfahrungen nun in seine neue Tätigkeit einbringen.