Der fachpraktische Unterricht erfolgt an einem Nachmittag pro Woche; hinzu kommt der theoretische Unterricht und das Kompetenztraining an den Samstagen. In den Schulferien sind vier Wochen Unterricht mit täglich acht Unterrichtsstunden vorgesehen. "Wir wissen, dass wir von den Jugendlichen viel verlangen, doch mit Durchhaltevermögen und den entsprechenden Leistungen winkt zum guten Schluss der Ausbildungsvertrag", so Friedrich Arera, Projektleiter des "Hauses der Berufsvorbereitung" bei der Dr. Reinold Hagen-Stiftung. Erste praktische Erfahrungen könnten die Schüler dabei im Gastgewerbe, im Einzelhandel und im gewerblich-technischen Bereich machen. Schüler können sich noch bis zum 15. August beim Projektträger, der Weiterbildungsgesellschaft der IHK Bonn/Rhein-Sieg bewerben. Alle notwendigen Informationen gibt es in den 29 Hauptschulen der Region Bonn/Rhein-Sieg.
Die Projektpartner - die Agentur für Arbeit, Unternehmen, Stiftungen und Kommunen - suchen aber auch noch weitere Unternehmen, die sich beteiligen. "Neben den rund 400.000 Euro durch die Agentur für Arbeit haben wir bislang weitere 400.000 Euro gesammelt", sagte Jürgen Hindenberg, Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung der IHK Bonn/Rhein-Sieg: "300.000 Euro werden noch für die nächsten drei Jahre benötigt." Jörg Zocher von der Deutschen Bank Bonn übergab heute eine Förderzusage in Höhe von 60.000 Euro für das Projekt "Haus der Berufsvorbereitung" an die IHK-Weiterbildungsgesellschaft Bonn/Rhein-Sieg. Mit der Förderung unterstützt die Deutsche Bank Stiftung die Integration von Hauptschülern ins Berufsleben. Mit der Initiative "Achtung, fertig, Job!" verfolgt die Deutsche Bank Stiftung in Kooperation mit der Weiterbildungsgesellschaft der IHK Bonn/Rhein-Sieg das Ziel, das Übergangsmanagement für rund 270 Hauptschüler in der Region zu verbessern. "Besonders überzeugend an diesem Konzept ist die systematische Vernetzung aller an der vorberuflichen und beruflichen Qualifizierung beteiligten Unternehmer und Träger im Kreis Bonn/Rhein-Sieg", so Zocher. Bereits im letzten Schuljahr wird den Jugendlichen nach freiwilliger Anmeldung ein verbindlicher Unterricht in betriebsrelevanten Fertigkeiten angeboten, der für ein Jahr ein Mal wöchentlich sowie jeden zweiten Samstag des Monats stattfindet. Die Jugendlichen können in kooperierenden Lehrwerkstätten und Schulungseinrichtungen - je nach Interesse und Eignung - erste berufliche Erfahrungen beispielsweise im Umgang mit Metall, mit bauhandwerklichen oder gastgewerblichen Ausbildungsbereichen sammeln. Auch ein "Knigge für angehende Lehrlinge" steht auf dem Stundenplan.
Unternehmen können sich aber nicht nur finanziell, sondern auch durch die Bereitstellung von Praktikums- und Ausbildungsplätzen beteiligen. Hindenberg: "Wir setzen auf Prävention statt Reaktion und wollen unter unserem Motto "Fördern und Fordern" nachweisen, dass es genügend Hauptschüler in unserer Region gibt, die viel investieren möchten, um eine berufliche Perspektive zu erhalten." Die Unternehmen erhielten so motivierte junge Leute, die sich über das normale Maß hinaus engagieren würden: "Sie gewinnen neue Auszubildende, die bereits über vielfältige Grundfertigkeiten in den jeweiligen Berufen verfügen", appellierte der IHK-Geschäftsführer an die Unternehmen, dem Beispiel der Deutschen Bank zu folgen.
80 Prozent der Jugendlichen sollen nach der Zielvorstellung der IHK einen Ausbildungsplatz erhalten. Die Koordination des Projektes hat die Weiterbildungsgesellschaft der IHK Bonn/Rhein-Sieg übernommen. Beschult werden die jungen Leute bei in der Berufsbildung erprobten Bildungsanbietern. Die Auswahl der Teilnehmer erfolgt nach Absprache mit den Schulämtern über die Klassenlehrerinnen und -lehrer. Interessierte Unternehmen, die sich an diesem Projekt beteiligen möchten, wenden sich bitte an Jürgen Hindenberg, Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung der IHK Bonn/Rhein-Sieg, Telefon 0228/2284-146/147, E-Mail hindenberg@bonn.ihk.de.
Das "Haus der Berufsvorbereitung" ist ein Gemeinschaftsprojekt von: Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg, Berufskollegs der Region Bonn/Rhein-Sieg, Bonner City Parkraum GmbH, CONET Solutions GmbH, Deutsche Bank Stiftung, Deutsche BP Stiftung, Deutscher Gewerkschaftsbund, Dr. Reinold Hagen Stiftung, Evonik Degussa GmbH, GKN Sinter Metals Components GmbH, Hagen Consulting & Training GmbH, Hahne Systemgastronomie GmbH (McDonalds Bonn), IG BCE Troisdorf, IHK Bonn/Rhein-Sieg, Image Film Produktion GmbH, Kuhne GmbH, Ließem Stiftung, Patrick Schaab PR GmbH, Phoenix Software GmbH, Rhein-Sieg-Kreis, Stiftung Jugendhilfe der Sparkasse KölnBonn, Sysbo Office-Coach.
Bildunterschrift:Jörg Zocher (ganz rechts) von der Deutschen Bank Bonn übergibt eine Spende in Höhe von 60.000 Euro an Otto Brandenburg, Geschäftsführer der IHK-Weiterbildungsgesellschaft (2. von rechts). Mit dabei (von links): Friedrich Arera (Hagen Stiftung), Jürgen Hindenberg (IHK), Ailine Kübeler, Franz-Josef Conrad (Deutsche Bank) und Bianca Horn