Mit dem Infrastrukturatlas soll die Breitbandstrategie der Bundesregierung umgesetzt werden, die das Ziel hat, die Nutzung von Synergien beim Infrastrukturausbau zu ermöglichen. In den Infrastrukturatlas werden mittelfristig alle in Deutschland existierenden Infrastrukturen aufgenommen, die beim Aufbau von Breitbandnetzen mitgenutzt werden können. Dies sind insbesondere Glasfasernetze, Netzknotenpunkte und Leerrohre, Senderstandorte und Richtfunkstrecken. Zudem wird die Wegeführung von Netzen der Ver- und Entsorgung (Strom, Gas, Wärme, Wasser, Abwasser) erfasst. Die Teilnahme am Aufbau des Infrastrukturatlasses ist für die Unternehmen freiwillig.
In einem ersten Schritt sollen - wie IHK-Projektbeauftragter Heiko Oberlies erläutert - die Bedarfe im gesamten IHK-Bezirk Bonn/Rhein-Sieg erfasst werden. Ein standardisierter Fragebogen soll zugleich auch die Vergleichbarkeit und das Benchmarking mit anderen Regionen ermöglichen. Zweitens sollen diese Bedarfe an Lösungsanbieter und Netzbetreiber kommuniziert werden, um für entsprechende Gebiete unterschiedliche Lösungen anbieten zu können. Oberlies: "Dies muss in enger Abstimmung mit den örtlichen Wirtschaftsfördern geschehen." Die Unternehmen sollen drittens in einer Checkliste bzw. einer Broschüre über die Breitbandtechnologien und die Anbieter in der Region informiert werden. Viertens sollen Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsförderungen für die Unternehmen, aber auch Multiplikatoren angeboten werden. Dabei soll über die aktuelle Situation im Kammerbezirk berichtet werden, Lösungsanbieter sollen evtl. Erfolgsbeispiele vorstellen sowie Fördermöglichkeiten sollen erörtert werden.
"Trotz des unterschiedlichen Kenntnisstandes gilt es eine gemeinsame Strategie zu entwickeln. Wir brauchen einen Breitbandgipfel Bonn/Rhein-Sieg", sagt Oberlies. Das Maßnahmenpaket müsse so aufgebaut sein, das es sich an einer zukunftsweisenden kostengünstigen Anbindung orientiert: "Eine Internetanbindung via Satellit kann heute jeder haben oder auch andere Technologien mit kleineren Bandbreiten stehen im ländlichen Raum durchaus zur Verfügung. Das Problem sind oftmals die Kosten der Verbindung und die Größe der Anwendungen, da die Netze oft nicht leistungsfähig genug sind, um auch zukünftige Anwendungen zu bedienen. Hier muss aber für die Unternehmen ein kostengünstiger und verlässlicher Rahmen für den Internetzugang zur Sicherung ihrer Wettbewerbsfähigkeit gewährleistet sein."