IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Hubertus Hille fordert die Entfaltung des Gewerbestandorts Bonn - insbesondere Akzeptanz und Flächen für Industrie und Logistik: „Heranrückende Wohnbebauung, schlechte Erreichbarkeit und immer neue Restriktionen verkleinern die Flächenverfügbarkeit und motivieren zum Wegzug. Genehmigungsverfahren müssen wirtschaftsfreundlicher und schneller gestaltet werden. Interkommunale Gewerbegebiete können für Unternehmen und die Stadtkasse eine interessante Alternative sein.“ Ferner spricht sich die IHK für die Nähe von Wohnen und Arbeiten sowie eine wachsende Stadt aus. Hille: „Der Wohnungsmangel in Bonn verhindert oftmals, dass Fachkräfte in der Nähe ihrer Arbeitsstelle ein passendes Wohnraumangebot finden und deshalb pendeln müssen. Um private Investitionen zu stimulieren, müssen Schranken und Restriktionen gelöst werden. Enge Vorgaben, veraltete Bebauungspläne und lange und aufwendige Genehmigungsverfahren schrecken Investoren ab. Wenn die Rahmenbedingungen für Investoren stimmen, werden erstrebenswerte Nachverdichtungen oder Aufstockungen erfolgen.“ Durch den Mangel passender Flächen in Bonn könne auch eine stärkere interkommunale Zusammenarbeit helfen, diese Herausforderung zu lösen.
Unter dem Motto „Bonn muss Magnet für Touristen werden“ spricht sich die IHK für eine Attraktivitätssteigerung des Tourismusstandorts und eine bessere Vermarktung aus. Ferner soll Bonn als Vorreiter für Digitalisierung und Innovation etabliert und der IT-Standort ausgebaut werden. Die Digitalisierung solle noch stärker als Innovationstreiber genutzt werden. Der städtische Haushalt sei ohne Steuererhöhungen zu konsolidieren, da die Hebesätze bei Gewerbe- und Grundsteuer im Vergleich zu Rheinland-Pfalz schon heute einen deutlichen Wettbewerbsnachteil darstellen. Schließlich soll die regionale Zusammenarbeit intensiviert werden. Dies gilt insbesondere für die Themen Verkehr, Gewerbeflächen, Wohnen sowie Wirtschaftsförderung und Standortmarketing.