Die Realisierung eines solchen Einkaufszentrums sei gleichbedeutend mit einem Verkaufsflächenzuwachs in der Innenstadt um rund 80 Prozent (Verkaufsfläche Innenstadt = 30.000 Quadratmeter). Das als Verlängerung der bestehenden Fußgängerzone gedachte Einkaufszentrum würde einer Bandstruktur gleichkommen, die für einen erfolgreich operierenden Einzelhandel nicht geeignet sei: Die bereits jetzt nicht sehr kompakte Fußgängerzone würde noch weiter gestreckt und vom Verbraucher so nicht angenommen. Schmitz-Temming weiter: „Ein Einkaufszentrum mit 25.000 Quadratmeter Fläche außerhalb der eigentlichen Innenstadt birgt gleichzeitig die Gefahr einer Achsenverschiebung vom etablierten Einzelhandelsstandort Troisdorf-Innenstadt zu einem Scharnierstandort („Neues Zentrum Troisdorf“).“
Die Planung steht nach IHK-Auffassung in einem erheblichen Widerspruch zum Einzelhandels- und Nahversorgungskonzept der Stadt Troisdorf. Das Gutachten der CIMA Stadtmarketing GmbH aus dem vorigen Jahr stelle dem Einkaufsstandort Troisdorf insgesamt ein ordentliches Zeugnis aus. Die wesentlichen Handlungsempfehlungen lauten:
- Stärkung und Weiterentwicklung der Troisdorfer City als attraktiver Einzelhandelsstandort, brachliegende Profilierungspotentiale weiterentwickeln und schärfen
- Entwicklung von großflächigem Einzelhandel mit zentrenrelevanten Sortiment ausschließlich in der Innenstadt von Troisdorf bzw. nach Einzelfallprüfung auch in den Ortskernlagen von Spich und Sieglar
- Da Troisdorf in der regionalen und überregionalen Wahrnehmung immer noch im Schatten von Siegburg und Sankt Augustin steht, verstärktes und aktives Standortmarketing für den Einkaufsstandort Innenstadt.
„Diese gutachterlichen Feststellungen und Empfehlungen werden von der IHK Bonn/Rhein-Sieg uneingeschränkt unterstützt“, so Schmitz-Temming. Hier gelte es anzusetzen.