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Konjunktur-Umfrage: Trendwende noch nicht in Sicht

IHK fordert bessere Rahmenbedingungen für Investitionen

(PresseBox) (Bonn, )
Das Konjunkturklima in Bonn/Rhein-Sieg hat sich wieder verbessert. Trotz der Erholung rechnen die Unternehmen aber noch nicht mit einem nachhaltigen Aufschwung. Das zeigt der neue Wirtschaftslagebericht der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg für den Frühsommer. „Das Geschäftsklima hat sich zwar etwas aufgehellt, ob die Talsohle durchschritten ist, bleibt allerdings abzuwarten. Aktuell sehen wir noch keine Anzeichen für eine stabile Entwicklung“, sagt IHK-Präsident Stefan Hagen. „Es kommt jetzt darauf an, dieses zarte Pflänzchen der konjunkturellen Erholung zu stärken, mit klaren Signalen aus der Politik, die Stabilität und Zuversicht vermitteln.“

Der IHK-Konjunkturklimaindex liegt mit 101,5 Punkten im Frühsommer 18 Punkte höher als noch zu Jahresbeginn. Damit bewegt sich der Index nun auf einem Niveau wie zuletzt im Sommer 2023. Dass die Unternehmen aber noch nicht an eine Trendwende glauben, so Hagen, zeige sich etwa bei den geplanten Investitionen. Diese verharren auf einem niedrigen Niveau. Jedes dritte Unternehmen will in Zukunft weniger investieren, nur 21 Prozent planen eine Ausweitung der Investitionen.

„Nach wie vor gilt: Wir müssen in Deutschland noch stärker strukturelle Probleme wie marode Infrastruktur, im internationalen Vergleich hohe Kosten für Energie und bürokratische Lasten angehen, um mehr Anreize für Investitionen zu schaffen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Hubertus Hille. „Was wir dagegen überhaupt nicht brauchen, ist Unsicherheit über die Rahmenbedingungen. Das betrifft alle politischen Ebenen. Für die Konjunkturentwicklung spielt Vertrauen eine große Rolle, deshalb ist Verlässlichkeit in der Wirtschaftspolitik so wichtig, von der Energieversorgung auf nationaler Ebene über den Ausbau der regionalen Verkehrsinfrastruktur bis hin zur Erreichbarkeit der Zentren in den Kommunen.“

Jedes fünfte Unternehmen kalkuliert mit weniger Personal

Rund 60 Prozent der befragten Unternehmen bewerten die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als großes Geschäftsrisiko. Als weitere Risiken folgen die Inlandsnachfrage, der Fachkräftemangel, die Energie- und Rohstoffpreise sowie die Arbeitskosten. Diese haben jeweils knapp die Hälfte der Befragten angegeben.

Ihre aktuelle Geschäftslage beurteilen immerhin 32 Prozent der Unternehmen als gut. Noch deutlicher haben sich die Erwartungen verbessert, trotzdem überwiegen hier weiterhin die Pessimisten. 24 Prozent gehen von einer Verschlechterung der Geschäfte aus. Immerhin jedes fünfte Unternehmen rechnet dagegen mit einer Verbesserung. Nur 15 Prozent der Unternehmen wollen ihren Personalstand erhöhen, 20 Prozent erwarten einen Rückgang.

Bessere Stimmung in allen Branchen – auf niedrigem Niveau

Im Vergleich zur vorherigen Umfrage hat sich die Stimmungslage in allen wichtigen Branchen verbessert. In Industrie und Dienstleistungen liegt der jeweilige IHK-Geschäftsklimaindex jetzt auch wieder knapp über der wichtigen 100-Punkte-Grenze, weil wieder mehr Unternehmen mit größerer Zuversicht in die Zukunft blicken. Die aktuelle Lage bezeichnet aber noch immer jedes vierte Industrie- wie Dienstleistungsunternehmen als schlecht.

Im Vergleich dazu fällt die Stimmung im Einzelhandel und der Verkehrsbranche sogar noch ab: Der jeweilige Geschäftsklimaindex ist auch in diesen beiden Branchen gestiegen, liegt aber weiterhin deutlich unter der 100-Punkte-Marke. Auch die in Bonn/Rhein-Sieg stark verankerte Informations- und Kommunikationsbranche hat noch nicht wieder zu der gewohnten Stärke zurückgefunden.

Den vollständigen Bericht mit allen Branchenergebnissen finden Sie auf unter www.ihk-bonn.de

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