Mit Rationalisierungen begegnen die Automobil-Zulieferer im Rheinland dem steigenden Kostendruck, der von der Abnehmer-Seite ausgeübt wird. Dies ist ein Ergebnis der Umfrage, die die sieben Industrie- und Handelskammern (IHKs) von Duisburg bis Bonn/Rhein-Sieg - zusammengeschlossen in der Brancheninitiative Automotive Rheinland - unter 806 Unternehmen durchgeführt haben. "Zum Einen machen die Abnehmer Druck beim Preis, zum Anderen steigen die Kosten für Material, Personal und Energie massiv", erläutert Fabian Göttlich von der IHK Bonn/Rhein-Sieg, der die Umfrage für die rheinischen IHKs ausgewertet hat. 84 Prozent der Unternehmen sehen den Preisdruck der Abnehmerseite als großes Problem an. Jedes befragte Unternehmen nannte außerdem mindestens einen der folgenden Punkte: hohe Material-, Personal- oder Energiekosten. Für 67 Prozent der Unternehmen lautet die Strategie gegen den Kostendruck: Rationalisierungen. "Im IHK-Bezirk Bonn/Rhein-Sieg ist z. B. die Zahl der Beschäftigten im Fahrzeugbau von 2.340 im Jahr 2005 leicht um 2,3 Prozent auf 2.287 zurück gegangen", erläutert Wolf Pohl, Bereichsleiter Industrie / Innovation der IHK Bonn/Rhein-Sieg: "Dagegen stieg der Umsatz um über 20 Prozent von 531 auf 640 Millionen Euro. Jeder zweite Euro wird dabei im Auslandsgeschäft (329 Millionen Euro) gemacht." Jedes zweite Unternehmen begegnet dem Kostendruck mit qualifizierten Mitarbeitern. Weitere Strategien sind höhere Fertigungstiefen (26,6 Prozent), Kooperationen auf horizontaler Ebene (24,5) oder Verlagerung der Produktion in das Ausland (22,3). Ein Schwerpunkt der Umfrage waren die Kooperationen bei Forschung und Entwicklung (FuE), die die Unternehmen mit Hochschulen, Instituten und Forschungseinrichtungen eingehen. Mehr als jede zweite befragte Firma kooperiert mit einer FuE-Einrichtung. Häufigster Partner ist die RWTH Aachen. Die Automotive-Industrie in NRW ist ein gutes Beispiel für den Strukturwandel, bei dem die einstige Schwerindustrie modernen Technologien und zukunftsfähigen Branchen gewichen ist. Rund ein Drittel aller deutschen Automobilzulieferer haben ihren Sitz in NRW, außerdem gesellen sich zahlreiche automobilbezogene Forschungsinstitute, Technologiezentren und Hochschulen mit dem Schwerpunkt Automotive hinzu. Zu den größten Unternehmen im IHK-Bezirk Bonn/Rhein-Sieg zählen der Felgenhersteller Hayes Lemmerz in Königswinter, der Stoßdämpferproduzent ZF Sachs in Eitorf sowie ZF Elastmetall in Bonn, die Schwingungsdämpf- und Pralldämpfungssysteme für Kfz-Getriebe und -lager herstellen. Emitec in Lohmar ist Weltmarktführer bei Metallträgern für Fahrzeugabgaskatalysatoren. Ergänzt wird dieser Bereich durch das Angebot von Twin-Tec in Königswinter, wo Rußfilter und Nachrüstkatalysatoren entwickelt werden. Ein weiterer Technologieträger für die Kfz-Ausrüstung ist DSG Canusa in Meckenheim, die Schrumpfschläuche für Kabelbäume entwickeln und produzieren. Weitere Beispiele für die Vielfalt der Zulieferindustrie der Region sind die Firmen Kautex Textron mit ihrem breitgefächerten Programm an Kfz-Tanksystemen sowie GKN Sintermetalls in Bonn, die auf die Herstellung von Sintermetallteilen für Stoßdämpfer, Lenksäulen, Sitzverschalungen und Innenspiegel spezialisiert ist. Ein weiterer Kfz-Ausrüster, insbesondere für den Beleuchtungssektor ist Johann & Konen, deren Spezialität ein breitgefächertes Programm an Rück- und Positionsleuchten ist. Kaum jemand weiß, dass die Warndreiecke in nahezu jedem deutschen Pkw aus Hennef von Gebra kommen. Ebenfalls spezialisiert auf den Automotive-Sektor sind die Firmen Zelter in Hennef und die Magnetfabrik Bonn GmbH, die Teile und Zubehör für Kraftwagen herstellen. Abgerundet wird die Wertschöpfungskette durch Formel D in Troisdorf, einem bedeutenden Dienstleister für technische Fachplanung und Logistik in der Automobilindustrie. Alle Ergebnisse der Umfrage sind online unter www.automotive-rheinland.de einzusehen. Weitere Informationen gibt es bei Wolf Pohl, IHK Bonn/Rhein-Sieg, Bonner Talweg 17, 53113 Bonn, Telefon 0228/2284-133, Fax 0228/2284-221, E-Mail pohl@bonn.ihk.de.
Kostendruck führt zu Rationalisierungen
Geringer Arbeitsplatzabbau im Fahrzeugbau, starker Umsatzzuwachs
Mit Rationalisierungen begegnen die Automobil-Zulieferer im Rheinland dem steigenden Kostendruck, der von der Abnehmer-Seite ausgeübt wird. Dies ist ein Ergebnis der Umfrage, die die sieben Industrie- und Handelskammern (IHKs) von Duisburg bis Bonn/Rhein-Sieg - zusammengeschlossen in der Brancheninitiative Automotive Rheinland - unter 806 Unternehmen durchgeführt haben. "Zum Einen machen die Abnehmer Druck beim Preis, zum Anderen steigen die Kosten für Material, Personal und Energie massiv", erläutert Fabian Göttlich von der IHK Bonn/Rhein-Sieg, der die Umfrage für die rheinischen IHKs ausgewertet hat. 84 Prozent der Unternehmen sehen den Preisdruck der Abnehmerseite als großes Problem an. Jedes befragte Unternehmen nannte außerdem mindestens einen der folgenden Punkte: hohe Material-, Personal- oder Energiekosten. Für 67 Prozent der Unternehmen lautet die Strategie gegen den Kostendruck: Rationalisierungen. "Im IHK-Bezirk Bonn/Rhein-Sieg ist z. B. die Zahl der Beschäftigten im Fahrzeugbau von 2.340 im Jahr 2005 leicht um 2,3 Prozent auf 2.287 zurück gegangen", erläutert Wolf Pohl, Bereichsleiter Industrie / Innovation der IHK Bonn/Rhein-Sieg: "Dagegen stieg der Umsatz um über 20 Prozent von 531 auf 640 Millionen Euro. Jeder zweite Euro wird dabei im Auslandsgeschäft (329 Millionen Euro) gemacht." Jedes zweite Unternehmen begegnet dem Kostendruck mit qualifizierten Mitarbeitern. Weitere Strategien sind höhere Fertigungstiefen (26,6 Prozent), Kooperationen auf horizontaler Ebene (24,5) oder Verlagerung der Produktion in das Ausland (22,3). Ein Schwerpunkt der Umfrage waren die Kooperationen bei Forschung und Entwicklung (FuE), die die Unternehmen mit Hochschulen, Instituten und Forschungseinrichtungen eingehen. Mehr als jede zweite befragte Firma kooperiert mit einer FuE-Einrichtung. Häufigster Partner ist die RWTH Aachen. Die Automotive-Industrie in NRW ist ein gutes Beispiel für den Strukturwandel, bei dem die einstige Schwerindustrie modernen Technologien und zukunftsfähigen Branchen gewichen ist. Rund ein Drittel aller deutschen Automobilzulieferer haben ihren Sitz in NRW, außerdem gesellen sich zahlreiche automobilbezogene Forschungsinstitute, Technologiezentren und Hochschulen mit dem Schwerpunkt Automotive hinzu. Zu den größten Unternehmen im IHK-Bezirk Bonn/Rhein-Sieg zählen der Felgenhersteller Hayes Lemmerz in Königswinter, der Stoßdämpferproduzent ZF Sachs in Eitorf sowie ZF Elastmetall in Bonn, die Schwingungsdämpf- und Pralldämpfungssysteme für Kfz-Getriebe und -lager herstellen. Emitec in Lohmar ist Weltmarktführer bei Metallträgern für Fahrzeugabgaskatalysatoren. Ergänzt wird dieser Bereich durch das Angebot von Twin-Tec in Königswinter, wo Rußfilter und Nachrüstkatalysatoren entwickelt werden. Ein weiterer Technologieträger für die Kfz-Ausrüstung ist DSG Canusa in Meckenheim, die Schrumpfschläuche für Kabelbäume entwickeln und produzieren. Weitere Beispiele für die Vielfalt der Zulieferindustrie der Region sind die Firmen Kautex Textron mit ihrem breitgefächerten Programm an Kfz-Tanksystemen sowie GKN Sintermetalls in Bonn, die auf die Herstellung von Sintermetallteilen für Stoßdämpfer, Lenksäulen, Sitzverschalungen und Innenspiegel spezialisiert ist. Ein weiterer Kfz-Ausrüster, insbesondere für den Beleuchtungssektor ist Johann & Konen, deren Spezialität ein breitgefächertes Programm an Rück- und Positionsleuchten ist. Kaum jemand weiß, dass die Warndreiecke in nahezu jedem deutschen Pkw aus Hennef von Gebra kommen. Ebenfalls spezialisiert auf den Automotive-Sektor sind die Firmen Zelter in Hennef und die Magnetfabrik Bonn GmbH, die Teile und Zubehör für Kraftwagen herstellen. Abgerundet wird die Wertschöpfungskette durch Formel D in Troisdorf, einem bedeutenden Dienstleister für technische Fachplanung und Logistik in der Automobilindustrie. Alle Ergebnisse der Umfrage sind online unter www.automotive-rheinland.de einzusehen. Weitere Informationen gibt es bei Wolf Pohl, IHK Bonn/Rhein-Sieg, Bonner Talweg 17, 53113 Bonn, Telefon 0228/2284-133, Fax 0228/2284-221, E-Mail pohl@bonn.ihk.de.