"Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat sich mit etwas Verzögerung auf die Unternehmensinsolvenzen ausgewirkt", erläutert Carina Nillies, Konjunkturexpertin der IHK Bonn/Rhein-Sieg: "Unsere Region ist stark von kleinen Unternehmen im Dienstleistungsbereich geprägt, so dass der hohe Anstieg bei den Unternehmensinsolvenzen nicht auf den Arbeitsmarkt durchgeschlagen hat. Hier sind die Zahlen nach wie vor positiv, wobei die Kurzarbeit in vielen Industriebetrieben dämpfend wirkt. Insgesamt waren von den 537 Pleiten 1.236 Beschäftigte betroffen. Bei vielen kleinen Unternehmen hat die Substanz einfach nicht ausgereicht, um die Krise zu überstehen. Im Jahr 2008 waren aber von den Unternehmensinsolvenzen 1.436 Beschäftigte betroffen."
Im Rhein-Sieg-Kreis wurden 2009 343 Unternehmensinsolvenzen gezählt, das waren 20,8 Prozent mehr als im Jahr 2008 (284). Davon betroffen waren insgesamt 788 Beschäftigte, der voraussichtliche Forderungsausfall beläuft sich auf 152,8 Millionen Euro. In der Stadt Bonn stiegen die Unternehmensinsolvenzen um 26,8 Prozent von 153 auf 194 mit 448 Beschäftigten. Der voraussichtliche Forderungsausfall beträgt 75,2 Millionen Euro.
Mit einem neuen Veranstaltungsprogramm "Stark für den Aufschwung. Finanzierung, Innovation, Märkte" möchte die IHK Bonn/Rhein-Sieg ihre Unternehmen bei der Bewältigung der Wirtschafts- und Finanzkrise unterstützen und neue Perspektiven für Wachstum und Beschäftigung aufzeigen. Nähere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen gibt es unter www.ihk-bonn.de, Webcode 881.