So auch der Landkreis Cochem-Zell, der sich zu einem Null-Emissions-Landkreis entwickeln will, ein Schwerpunkt ist zunächst die Entwicklung einer CO2-neutralen Tourismusregion Cochem-Zell. "Durch innovative Klimaschutzmaßnahmen soll eine nachhaltige Tourismusinfrastruktur entstehen, welche die Vermarktungsmöglichkeiten und somit auch die Standortattraktivität steigert", führte dazu Peter Heck, Professor im Fachbereich Umweltwirtschaft/Umweltrecht an der FH Trier und Referent beim IHK Tourismustag, aus. Im Bereich der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträger hat der Landkreis bereits große Fortschritte erzielt, bereits heute der gesamte Strombedarf aus erneuerbaren Energieträgern im Landkreis gedeckt.
Auch das Großereignis Bundesgartenschau Koblenz 2011 hat sich dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben. Bei der Frage, wie die Menschen künftig zu Großveranstaltungen anreisen, wird der Individualverkehr unter anderem angesichts steigender Benzinpreise in Zukunft eine geringere Rolle spielen. "Großveranstaltungen werden vermehrt vor der Notwendigkeit stehen, sich dem öffentlichen Personennahverkehr und mit der Bahn zu vernetzten, um hier attraktive Angebote für die Besucher zu schaffen", prognostiziert Hanspeter Faas, Geschäftsführer der BUGA Koblenz 2011 GmbH.
Dr. Walter Kafitz, Hauptgeschäftsführer der Nürburgring GmbH, betonte ebenfalls die Notwendigkeit Umweltschutz und Tourismus zu verbinden, so ist der Nürburgring europaweit die einzige Sportstätte in Europa, die mit dem EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) der Europäischen Union zertifiziert ist. "Wir möchten mit unserem Umweltengagement, sei es durch Becher-Pfandsysteme, Shuttle-Busse oder die Einführung wasserloser Urinale, Vorbild sein - und zwar sowohl für Besucher als auch Veranstalter."
Im Gespräch mit Ranga Yogeshwar betonte Manfred Sattler, Präsident der IHK Koblenz, Geschäftsführer der SHD Holding GmbH sowie Miteigentümer und Rennfahrer eines Rennstalls: "Der Rennsport ist für mich Sport, Ausgleich aber er bedeutet zugleich auch Technik und Fortschritt. Der Motorsport hat viele Errungenschaften und Entwicklungen hervorgebracht, von denen wir heute im Straßenverkehr profitieren. Das sind aerodynamische Formen, neue Werkstoffe und vieles mehr. Daher ist der Nürburgring nicht nur eine bedeutsame Großeinrichtung für Sport und Tourismus, sondern ist auch verlängerte Werkbank der Automobilindustrie." Der oft vorgebrachten Äußerung Motorsport sei vermeidbare Umweltverschmutzung und sollte verboten werden kann Sattler nur bedingt folgen: "Das Leben darf nicht nur aus Verzichtshandlungen bestehen. Freude und positive Erlebnisse gehören auch dazu. Sicherlich ist der Benzinverbrauch eines Rennwagens höher als der eines Mittelklasseautos. Aber wir müssen immer auch die Gesamtbilanz sehen: Durch Autorennen und ähnliche Veranstaltungen kanalisieren wir Bedürfnisse, Wünsche und Träume. Eine Autorennen befriedigt sowohl auf aktiver Seite den Rennfahrer als auch auf passiver Seite den Zuschauer."
Die Grenzen und Möglichkeiten von Elektroautos in touristischen Regionen beleuchtete Referent und Innovationsberater Dr. Reiner Nikula: "Elektroautos werden vor ihrem Durchbruch zum Massenverkehrsmittel von einer "Elite" genutzt werden, die gegenüber technischen Innovationen aufgeschlossen ist. Für die Hotels gilt es, sich gegenüber dieser speziellen Zielgruppe als adäquater Partner zu profilieren, der sich gleichfalls das Thema Umwelt und Energieeffizienz auf die Fahnen geschrieben hat." Während Dr. Nikula schon den Blick für die Zukunft öffnet, erläuterten Rainer van Loon von der Energieagentur.NRW und Gereon Haumann, Hotelier und Präsident des DEHOGA Landesverbandes Rheinland-Pfalz, wie man mit kleinen Schritten energieeffiziente Maßnahmen in der Praxis umsetzt und so schnell auch betreibwirtschaftliche Vorteile erzielt.