Dr. Roland Delbos, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft SchuleWirtschaft, Marion Hüchtermann, Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft SchuleWirtschaft, und Dr. Gudrun Ramthun, Geschäftsführerin der Landesarbeitsgemeinschaft SchuleWirtschaft, stellten die Geschichte und das Aufgabenfeld der Initiative SchuleWirtschaft vor. SchuleWirtschaft besteht in NRW seit fast 50 Jahren und fördert die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Unternehmensvertretern und Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen. Die Landesarbeitsgemeinschaft SchuleWirtschaft bietet darüber hinaus landesweit Fortbildungsveranstaltungen für Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen an und erstellt eigene Publikationen. Heute zählen zur Infrastruktur in NRW knapp 100 örtliche und regionale Arbeitskreise SchuleWirtschaft. Sie führen pro Jahr über 500 Veranstaltungen durch, davon die Hälfte Betriebserkundungen. Die andere Hälfte verteilt sich auf Vortragsveranstaltungen, Fortbildungsseminare - auch Lehrerbetriebspraktika - und unterschiedliche Angebote für Jugendliche. Die Arbeitskreise führen regionale Schulprojekte durch und organisieren eine Vielzahl exklusiver Fortbildungsveranstaltungen und Betriebserkundungen. Das vielfältige Angebot der Arbeitskreise richtet sich an interessierte Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen und Jahrgangsstufen und stellt neben Veranstaltungen zu wirtschafts-, gesellschafts- und sozialpolitischen Themen Fragen des Schulmanagements, der Berufswahlvorbereitung, die Verbesserung der wirtschaftlichen Bildung sowie die Stärkung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Bildung im Vordergrund.
Vorsitzende des Arbeitskreises SchuleWirtschaft Bonn ist Dr. Susanne Nowak, die als Lehrerin in der CJD Christopherusschule in Königswinter tätig ist und die Veranstaltung moderierte. "Die Schule-Wirtschaft-Arbeit hat mich mein gesamtes Berufsleben begleitet und interessiert, daher habe ich gerne die Arbeitskreisleitung für Bonn übernommen. Meine Erfahrungen zeigen, dass gerade die Freiwilligkeit dieser Arbeit und der persönliche Kontakt zwischen den Vertretern der Schule und Vertretern der Wirtschaft Erfolgsfaktoren dieser Arbeit sind. Wir können in unserem Arbeitskreis dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und gemeinsame Projekte zu initiieren, die letztlich den Schülerinnen und Schülern und ihrer Berufs- und Lebensperspektive nützlich sind." Dr. Nowak stellte das Jahresprogramm des Bonner Arbeitskreises vor, in dessen Mittelpunkt Betriebserkundungen und Veranstaltungen zur Berufsorientierung bei den Unternehmen GKN Sinter Metals Components, Deutsche Telekom AG, Stadtwerke Bonn und beim Verlag für Deutsche Wirtschaft stehen.
Thomas Sattelberger, Vorstand Personal der Deutschen Telekom AG, betonte in seinem Vortrag "Fachkräftemangel in Deutschland - MINT-Initiativen der deutschen Wirtschaft", dass der Fachkräftemangel in naturwissenschaftlich-technischen Fächern eine schwere Hypothek für die Zukunft unseres Landes dar- stellt. Er sieht es als dringend notwendig an, mehr junge Menschen für MINT zu faszinieren und auf einen MINT-Karrierepfad führen, wenn wir unseren Wohlstand langfristig sichern wollen. Weiter führte Sattelberger aus: "Mit der Gemeinschaftsinitiative "MINT Zukunft schaffen" bündelt die deutsche Wirtschaft ihr vielfältiges, erfolgreiches Engagement für den MINT-Nachwuchs. Deutschland muss wieder zum MINT-Land werden, dafür treten die Initiative und ihr strategischer Partner, der Arbeitskreis SchuleWirtschaft, mit ganzer Kraft ein. Ich begrüße es sehr, dass sich heute die Bonner Wirtschaft zusammenfindet, um sich noch besser mit den Schulen der Region zu vernetzten und die betriebliche Praxis in den Unterricht zu bringen."
Diesen Faden griff Joachim Wittbrodt vom Schulamt Bonn auf: "Vorhandene Angebote und Gremien besser aufeinander abzustimmen, sie zu bündeln oder neue bedarfsgerechte Unterstützungsmöglichkeiten für junge Menschen in diesem wichtigen Abschnitt ihrer Bildungsbiografie zu initiieren, sind u.a. Ziele des "Regionalen Übergangsmanagements Bonn/Rhein-Sieg", einer gemeinsamen Initiative des Rhein-Sieg-Kreises, der Stadt Bonn und bedeutenden Bildungsakteuren der Wirtschaftsregion Bonn/Rhein-Sieg. Nach der Unterzeichnung einer entsprechenden Kooperationsvereinbarung im Juni 2008 stehen derzeit die ersten Handlungsschritte an, die einen besonderen Wert auf die enge Verzahnung von Schulen, Schulaufsicht, Wirtschaft und Verwaltung legen." In Ergänzung zu dieser Kooperation könne der Arbeitskreis SchuleWirtschaft einen wichtigen Beitrag zu einer besseren Berufsorientierung an den Schulen leisten.
Am Messestand vor dem Veranstaltungsraum präsentierte die Deutsche Telekom Ausbildung ihr Berufsbildungsportfolio. Wolfgang Hirsch, Leiter der Deutschen Telekom Ausbildung in der Region West, unterstrich die Bedeutung der Schulkooperationen für die Nachwuchsgewinnung im Konzern. Johannes Schlarb von der Deutschen Telekom Stiftung stellte konkrete Schulprojekte im MINT-Bereich vor, die in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut und dem Wissenschaftszentrum des Deutschen Museums Bonn durchgeführt werden.