31.08.2005 31.08.2006 Differenz Neu eingetragene Ausbildungsverträge 2.311 2.458 + 6,4 %
"Der positive Trend hält damit auch im August mit einem Zuwachs von über sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weiter an. Unsere intensive Ausbildungswerbung mit einer gezielten Ansprache von Unternehmen durch unsere vier Ausbildungsberater und zwei Lehrstellenwerber zahlt sich in Neuverträgen aus", erläutert Jürgen Hindenberg, Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung der IHK Bonn/Rhein-Sieg. In einem gemeinsamen Brief appellieren IHK, Kreishandwerkerschaft und die Agentur für Arbeit an die Bürgermeister der Stadt Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis, sich vor Ort für zusätzliche Ausbildungsplätze einzusetzen. Hindenberg: "Wir richten unseren Appell insbesondere an Unternehmen, ihre mittlerweile wieder frei gewordenen Ausbildungsplätze zu besetzen." Im Rahmen der Endspurtaktion müssten alle Ausbildungspotenziale ausgeschöpft werden.
"Ausbildungspakt und Ausbildungskonsens haben sich bewährt"
Hindenberg weiter: "Ausbildungspakt und Ausbildungskonsens haben sich in unserer Region bewährt. In den drei Jahren des Ausbildungspaktes haben wir die Situation auf dem Ausbildungsmarkt ein gutes Stück weit von der allgemeinen Wirtschafts- und Beschäftigungsentwicklung abkoppeln können. Dennoch gilt natürlich nach wie vor: Nur gesunde Unternehmen können Beschäftigung sichern und Auszubildende einstellen. Ausbildung kostet Geld und es ist besonders für kleine, nicht tarifgebundene Unternehmen schwierig eine Vergütung von 80 Prozent der tariflichen Mindestvergütung zu zahlen. Hier müssen weitere Ausbildungshemmnisse abgebaut werden." Angesichts der immer wieder hochgekochten Diskussionen um den Ausbildungspakt wies Hindenberg darauf hin, dass die intensive Arbeit des Ausbildungskonsens erst nach dem 30. September einsetzt: "In der ersten Nachvermittlungsphase werden wir dann alle unversorgten Jugendlichen individuell ansprechen. Es ist also verfrüht, bereits jetzt die Flinte ins Korn werfen zu wollen und den Ausbildungspakt für gescheitert zu erklären." Der IHK-Geschäftsführer machte jedoch auf zwei Tatsachen besonders aufmerksam: "Zum Ersten steigt die Zahl der Schulabgänger weiter an und zum Zweiten nimmt der Anteil der sogenannten Altbewerber stetig zu. Viele Altbewerber mit gleich mehreren Vermittlungshemmnissen kommen als Zielgruppe für Ausbildung (zunächst einmal) nicht in Frage. Dieses Qualifizierungsproblem kann die duale Ausbildung allein nicht lösen. Wir brauchen Qualifizierungs- und Versorgungsangebote für junge Menschen, die mit dualer Ausbildung nicht oder noch nicht bedarfsgerecht versorgt werden können. Wichtig ist jedoch, dass alle Jugendlichen, die in diesem Jahr einen Ausbildungsplatz suchen, zum 30. September 2006 bei der Arbeitsagentur gemeldet sein sollten."