Nicht zuletzt müssen die Unternehmen auch mit Waren beliefert oder von Dienstleistern und Handwerkern erreicht werden können. Gerade Letztgenannte müssen auch länger in unmittelbarer Nähe zu ihren Kunden parken können, da ihre Fahrzeuge oft auch als mobile Werkstätten genutzt werden. Ladezonen stellen deshalb gerade für Handwerkbetriebe keine Alternative zu Parkplätzen dar. Zudem gebe es auch bereits heute sehr wenige Ladezonen im Stadtgebiet. Hier sollte die Stadt als erstes gegensteuern, bevor es zu einer weiteren Verknappung von Parkraum kommt. Gleiches gilt auch für die Anlieferung durch Paketdienste. Die Wirtschaftsorganisationen sprechen sich deshalb für ausreichende Parkkapazitäten für Kunden, Handwerker, Zulieferer und Pflege- sowie Reinigungsdienste aus. Grundsätzlich befürworten die Wirtschaftsorganisationen die Verwendung von Einnahmen aus der Parkraumbewirtschaftung für den Ausbau des ÖPNV. „Sollten Anwohnerparkplätze entfallen, so halten wir dies für sehr fragwürdig. Sofern keine eigenen Stellplätze beim Wohnungsbau geschaffen werden können, ist eine Stellplatzablöse an die Stadt zu entrichten. Diese einmalig gezahlten Gelder werden teils dafür genutzt, um öffentliche Stellplätze zu errichten. Die Stadt plant nun diese Flächen anders zu nutzen, sodass Anwohnern Parkraum entzogen wird“, sagt Dirk Vianden, Vorsitzender von Haus & Grund Bonn/Rhein e.V.
Der geplante gesetzeskonforme Ausbau von Gehwegen werde die Parkraumproblematik noch weiter verschärfen. Durch die entsprechende Mindestbreite werden in einigen Straßenzügen nahezu alle Stellplätze entfallen – mit erheblichen Folgen für Handel und Gewerbe, denen so Kundengruppen wegzubrechen drohen. Die Wirtschaftsorganisationen bekräftigen noch einmal ihre Forderung, den ÖPNV auszubauen und das Pendlerproblem durch Schaffung zusätzlicher Park & Ride-Anlagen im Umland zu lösen, sodass Pkw-Fahrer die Möglichkeit zum Umstieg haben. Hierin sehen Unternehmen und Gewerbetreibende wichtige Schritte zur Mobilitätswende, die dem Klimawandel entgegenwirken.