Das neue Nachschlagewerk macht den Transferraum Rheinland für die Wirtschaft transparent. Es nennt die Schwerpunkte wie etwa Automobiltechnik, Werkstoffentwicklung und Life Sciences. Neben dieser besonderen Technologiekompetenz, können Unternehmen auch von dem Wissens- und Bildungspotenzial in Managementfragen und der Betriebswirtschaft profitieren.
Beste Erfahrungen aus dem Dialog mit Hochschulen im Rheinland kann etwa die Deutsche Mechatronics GmbH vorweisen. "Das Wissen und die Ausstattung der Hochschule haben uns sehr geholfen, Lösungen für ein Produkt zu finden, das uns letztlich einen neuen Marktbereich erschlossen und einen Innovationspreis eingebracht hat," erklärt Heinz Justen, Entwicklungsleiter des Mechernicher Unternehmens für Hightech-Systeme. Ähnlich positiv berichtete Dr. Christian Leggewie, wissenschaftlicher Leiter von Evocatal, ein Spinoff der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf. Das Unternehmen für weiße Biotechnologie nutzt die Infrastruktur und das Knowhow der RWTH-Aachen, um Enzyme für technische Prozesse etwa bei der Medikamentenherstellung passgenau zu verändern.
"Wissen ist der Motor der wirtschaftlichen Entwicklung gerade eines rohstoffarmen Landes," macht Staatssekretär Dr. Michael Stückradt deutlich. Viele Spitzenforscher im Rheinland sind aktiv in den Bereichen Biotechnologie, Medizin, Nano- und Mikrotechnologie, innovative Werkstoffe sowie Energie- und Umweltforschung. Hier werden Entwicklungen der Zukunft vorangetrieben. Stückradt: "Schon heute sind wir in NRW auf dem Weg, um uns hier im internationalen Vergleich an die Spitze zu setzen. Das wollen wir ausbauen. Denn NRW soll Innovationsland Nr. 1 in Deutschland werden."
Mit Ausgaben für Forschung und Entwicklung von 2,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes und 5,7 Mitarbeitern pro tausend Einwohner in Forschung und Entwicklung sei das Rheinland mit großem Abstand die führende Innovationsregion in NRW, machte Prof. Dr. Ernst Schmachtenberg deutlich. "Bei 2,3 Prozent ist zur Erreichung der Lissabon-Quote von drei Prozent allerdings noch eine Lücke, die wir als Wissenschaft mit den richtigen Transferangeboten stimulieren können," fügte der Rektor der RWTH Aachen hinzu. Im Rheinland befindet sich nahezu die Hälfte aller staatlichen Hochschulen Nordrhein-Westfalens. Zusätzliches Potenzial bringen die zwei Großforschungseinrichtungen ein, das Forschungszentrum Jülich und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, sowie zahlreiche Max-Planck-Institute, Fraunhofer-Institute, Institute der Leibniz-Gemeinschaft und die Forschungsvereinigungen der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungseinrichtungen AiF. Diese geballte Forschungskompetenz verdeutliche die Position des Rheinlandes im aktuellen Ranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft als die forschungsstärkste Region Deutschlands, noch vor den Ballungsräumen Berlin und München.
"Das gedruckte Forschungshandbuch ist der erste Schritt," so IHK-Präsident Wirtz: "Mit der geplanten Online-Version des Handbuchs können wir die Daten ständig aktualisieren und so mit der Dynamik in der Forschungslandschaft Schritt halten." Die Suche nach geeigneten Partnern und Kompetenzen werde so noch leichter.
Die IHK-Initiative Rheinland
Die IHK-Initiative Rheinland, bestehend aus den Industrie- und Handelskammern von Aachen, Bonn, Köln, Düsseldorf, Köln und Mittlerer Niederrhein, bündelt Aktivitäten in der Wirtschaftsregion Rheinland. Sie entwickelt neue Strategien, Produkte und Maßnahmen, um das Rheinland besser im europaweiten Wettbewerb der Standorte zu positionieren. Dazu gehören:
Der "Forschungsdialog Rheinland"
Partner sind die Universitäten Aachen, Bonn, Köln und Düsseldorf, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. Köln, das Forschungszentrum Jülich sowie die Industrie- und Handelskammern des Rheinlandes sowie das NRW-Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie. Sie vereinbarten in der Aachener Erklärung vom 19. Juni 2009, die Zusammenarbeit untereinander und mit den Unternehmen im Rheinland systematisch auszubauen.
Die Initiative "Mobilität im Rheinland"
Die IHKs im Rheinland haben ein gemeinsames Verkehrsleitbild erstellt und erstmals die Verkehrsprognose 2025 am 18. November 2009 vorgestellt.
Das "Konjunkturbarometer Rheinland"
Zweimal im Jahr veröffentlichen die IHKs im Rheinland das Konjunkturbarometer für die Region.