Mit dem „Maarwerk“ und dessen Teilprojekt „BonnUP“ wird in Beuel-Ost im ältesten Gewerbegebiet Bonns ein Leuchtturmprojekt für nachhaltiges Wirtschaften entstehen: Auf 12.000 Quadratmetern Fläche sollen etablierte Betriebe und Start-ups zusammenfinden, um urbane Produktion, Handwerk und Logistik zukunftsfähig zu gestalten. Als Reallabor wird der Ort unter Einbindung der Stadtgesellschaft und gemeinsam mit den lokalen Hochschulen von der bonnvivir GmbH entwickelt.
Die Stadt Bonn und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg unterstützen dieses Projekt ausdrücklich. Deshalb unterzeichneten Oberbürgermeisterin Katja Dörner und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Hubertus Hille am Donnerstag, 22. Juni 2023, im Dienstzimmer der OB eine gemeinsame Absichtserklärung zur Unterstützung des Projekts „BonnUP - Das Reallabor für neue urbane Produktion in Bonn“. Sie unterstützt begleitend den EFRE-Förderantrag der bonnvivir GmbH. Zuvor hatte Dr. Verena Hermelingmeier, geschäftsführende Gesellschafterin der bonnvivir GmbH, das Vorhaben der Runde vorgestellt.
„Nachhaltiges Wirtschaften braucht neue Strukturen - mit ‚BonnUP‘ haben wir ein Pionierprojekt, bei dem mittelständische Unternehmen aus Handwerk, Produktion und Dienstleistungsbranche in innovativer Atmosphäre alle Aspekte von nachhaltiger und ressourcenschonender Wertschöpfung ausprobieren können“, sagt Oberbürgermeisterin Katja Dörner. „Ich freue mich, dass wir in Bonn Unternehmen haben, die hier die Entwicklung vorantreiben wollen. Hier wird ein Best-Practice-Beispiel geschaffen, von dessen Entstehungs- und Anwendungsprozess auch die gesamte Region profitieren kann“, ergänzt die OB.
„Gewerbeflächen sind rar, ganz besonders in innerstädtischer Lage. Deshalb müssen wir für eine effiziente Flächenerschließung und –nutzung in die Höhe bauen. Das zeigt auch unsere Studie ‚Gestapeltes Gewerbe‘. Das ‚Maarwerk‘ und insbesondere das Teilprojekt ‚BonnUP‘ können hier einen wichtigen Beitrag leisten“, sagt Dr. Hubertus Hille, Hauptgeschäftsführer der IHK Bonn/Rhein-Sieg.
Mit dem Ansatz des gestapelten Gewerbes sollen mittelfristig sowohl gewerbliche Mieteinheiten als auch gemeinschaftlich genutzte Räumlichkeiten, ein Prototyping Lab, Veranstaltungsräume, Ausbildungsstätten, ein Café und ein Freiraum mit Aufenthaltsqualität, unter anderem für Kulturveranstaltungen, entstehen. „Resiliente Städte brauchen zentrumsnahe Produktionsstätten für kurze Transportwege, attraktive Arbeitsstätten für junge Fachkräfte, lokale Versorgung und Ressourcenkreisläufe“, erklärt Dr. Verena Hermelingmeier.
In der Absichtserklärung sagen Stadt Bonn und IHK zu, beim Projekt durch Vernetzung, Vermittlung, Kommunikation und Beratung unterstützend mitzuwirken. Auch die Beteiligung an Veranstaltungen sowie Unterstützung bei Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit gehören dazu.
EFRE-Förderung
Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt Projekte unter anderem in den Themenfeldern Innovation, Nachhaltigkeit, Mittelstandsförderung, Lebensqualität und Mobilität.